Albert Espinosa: Marcos und der Zauber des Augenblicks

Marcos verfügt über eine besondere Gabe – er kann die zwölf wichtigsten Erinnerungen eines Menschen sehen, wird, wenn er die Gabe aktiviert, regelrecht überflutet von der schlimmsten und der schönsten. Und diese Fähigkeit macht sich die Madrider Polizei regelmäßig zunutze. So auch diesmal, als man vermutet, einen Außerirdischen aufgegriffen zu haben. Und irgendetwas stimmt mit diesem Jungen tatsächlich nicht, denn es gelingt Marcos nicht, in seine Seele zu sehen. Stattdessen dreht der Fremdling den Spieß um.

Espinosas neuester Roman ist nicht umsonst bereits ein Bestseller in Spanien. Es steckt eine ganze Menge guter Ideen in diesem Buch. Und denkt man sich bei vielen, hier und da hätten sie ruhig ein wenig kürzen können, so ist es hier genau andersherum. So manch ein Nebenstrang hätte sogar noch ein paar Seiten mehr verdient – denn das Buch ist eine Fundgrube für Liebhaber des Reinkarnationsgedankens. Die Sprache des spanischen Autors, der bereits mit zwölf Jahren erfolgreich eine Krebserkrankung besiegte und vielleicht auch daher eine etwas andere Sicht auf die Dinge hat, verliert übrigens auch in der Übersetzung nicht an Qualität.
4.3 Stars (4,3 / 5)