Bill Gates: Wie wir die Klimakatastrophe verhindern können

»Der Klimawandel ist ein einzigartiges globales Problem, das wir nur gemeinsam lösen können.« Bill Gates

Letztendlich wird die Klimakrise, die heute wohl endlich mal keiner mehr wegleugnen wird, genau die treffen, die sie am wenigsten verursacht haben. Verstehen, neue Technologien entwickeln, in Lösungen investieren – und zusammenhalten, das, so Gates, ist der einzige Weg, um aus der Misere mit einem blauen Auge wieder rauszukommen. Der Microsoft-Gründer gilt bei den einen als besonders glaubwürdig, bei den anderen als zweifelhaft. Seine Meinung muss man sich selbst bilden und das kann man am besten, wenn man den Gedanken des Mannes folgt, der zweifelsohne etwas von einem Genie in sich trägt.

Frank Arnold ist der Sprecher dieses Hörbuchs und seine typische Dokumentarfilmstimme passt gut hierher.

Kyra Groh: Mein Leben als lexikalische Lücke

Benni lebt mit einer extrem religiösen Mutter in einem engen Familienkäfig. Jeder Versuch, sich zu befreien, endet damit, dass seine Mutter zusammenbricht. Da er seinen Vater nie kennengelernt hat, versucht er wenigstens auf dessen Spuren zu wandeln und Arzt zu werden. Jule hat sich ein Stück weit befreit, findet Raum in ihrer bunten Clique, geht auf Freitagsdemonstrationen, ernährt sich vegan und bedruckt Jutetaschen mit Sinnsprüchen. Gleichzeitig aber schämt sie sich für ihre spießigen unreflektierten Eltern und vor allem für ihren rechtsradikalen Bruder. Die beiden Jugendlichen kennen sich nicht. Und doch teilen beide die gleiche Leidenschaft. Sie sammeln Wörter. Wörter aus aller Welt wie Ikigai: das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen. Letztendlich aber sind beide auf der Suche nach einem Wort, das das Gefühl beschreibt, nirgendwoher zu kommen und nirgendwo dazuzugehören – ein Wort, das bisher noch eine lexikalische Lücke zu sein scheint.

Als sich Jule und Ben kennenlernen, wird alles nur noch komplizierter als es sowieso schon ist. Aber auch schöner. Denn die beiden erleben Kilig, abgeleitet von dem Substantiv Tagalog. Wer wissen will, was das bedeutet, muss googeln. Oder dieses Buch lesen. Es lohnt sich – nicht nur, weil man hinterher viele neue Wörter kennt. 

Mariam Gates: Gute-Nacht-Yoga

Yoga ist im Trend. Keine Frage. Aber mal ganz abgesehen davon, ist Yoga etwas, das sich auch ganz besonders gut für quirlige Kinder eignet, um zur Ruhe zu kommen. Dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch führt mit einer kleinen Geschichte durch die klassischen Figuren und nimmt für die einfache Umsetzung sozusagen „Kopfbilder“ zur Hilfe. Schon kleine Kindergartenkinder sind so in der Lage, die Übungen mitzumachen und auf diese Weise Abend für Abend mehr Standfestigkeit und Halt zu erleben – auch im übertragenen Sinn. Die verwendeten Figuren werden im Buch mit einfachen Worten erklärt und ganz zum Schluss gibt es noch eine Wolkenreise, bei der die Wolken alle Sorgen mit sich nehmen und das Kind langsam, aber sicher in den Schlaf gleiten lassen. Okay, das funktioniert nicht immer, vor allem  nicht immer gleich, aber wer das Gute-Nacht-Yoga über mehrere Wochen vor dem Schlafengehen mit seinem Kind „praktiziert“, wird schon bald Erfolge sehen. 

Die Amerikanerin Mariam Gates gehörte als Kind selbst zu den „Lass-das-Licht-an-und-die-Tür-auf und Bitte-nur-noch-ein-Glas-Wasser-ans-Bett-Schläfern“ – und genau deswegen ist es der Harvard-Pädagogin wichtig, Kindern schon früh Zugang zu ihren inneren Fähigkeiten zu vermitteln.

Markus Grolik: Gizmo – auch Drachen brauchen Freunde

Was für eine Enttäuschung für Gizmos Eltern: Ein Drache, der keine Ritter jagt, keine Wildschweine und nicht einmal ein Eichhörnchen, sondern stattdessen lieber Moosbeeren mampft. Dem Angst machen keinen Freude bereitet, dessen böses Grinsen eher ein harmloses Milchzahnlächeln darstellt und dessen beste Freundin auch noch ein Einhorn mit stattlicher rosa Mähne ist. Dabei hatten es Zarka und Gonzo doch sowieso schon schwer, sich unter den Drachen dieser Welt zu behaupten, denn Sumpfdrachen können von Natur aus nicht einmal Feuer speien. Gizmos Eltern verlangen also von ihm, mit einem echten Ritter zu kämpfen –  wie praktisch, dass er da ausgerechnet auf Adrian trifft, Sohn Bruno des Fürchterlichen und allergisch gegen Metall. Sein Vater hat ihn in den Dunkelwald geschickt, um sich endlich mutig zu zeigen und, wer hätte es gedacht, gegen Drachen zu kämpfen. Und das, wo Adrian doch viel lieber dichten würde. Doch das „heldenhafte“ Duo bleibt nicht allein und plötzlich überschlagen sich die Drachenrettungsabenteuer.

Dieses Kinderbuch ist was fürs Gemüt. Vor allem dann, wenn man ein Kind hat, das partout nicht in die Fußballschublade der Jungs oder die Rosaschublade der Mädels passen will – und das hier noch einmal ganz deutlich gesagt bekommt: Du bist genau so wie Du bist genau richtig!

Janie Bynum: „Das Plapperküken“

Kennen Sie auch so ein Kind, das den ganzen Tag redet? Und das, wenn ihm keiner (mehr) zuhören kann, einfach mit sich selbst weiterquasselt? Ohne Punkt und Komma? So ein Exemplar ist auch das kleine süße Plapperküken, dessen Schnabel einfach nicht stillstehen will oder kann und das seinen Eltern und Geschwistern mit seinem Dauergepiepse ziemlich auf den Geist geht. Jeder schickt das kleine Küken woandershin. Was es sich allerdings nicht besonders zu Herzen nimmt. Erkundet es eben alleine die Welt. Und findet dabei einen wahren Schatz …

Ein Bilderbuch zum Hinknien. Ganz einfach gehalten, aber mit so viel Humor geschrieben, dass jedes menschliche Plapperküken sich sofort wiedererkennt und so ganz nebenbei auch noch lernt, über seine kleine Macke zu lachen. Prädikat wertvoll.

Anna Brüggemann: Trennungsroman

“Thomas steht am Flughafen und wartet. Er hat sich weder die Haare gekämmt noch ein frisches T-Shirt angezogen.“ Dieser erste Satz sagt eigentlich schon alles. Denn Thomas wartet auf seine Freundin Eva, die nach zwei Jahren Fernbeziehung aus Paris zurückkommt und wieder in die gemeinsame Wohnung einzieht. Thomas ist mit der Situation überfordert, um genau zu sein, ist er eigentlich mit der ganzen Eva überfordert. Die junge Frau ist ihm zu perfekt, zu durchgeplant, zu gut organisiert. Wovon er selbst während seines Medizinstudiums profitiert hat, ist ihm jetzt Last.

Der Roman beschreibt die letzten Wochen vor und die ersten Wochen nach der Trennung. Von beiden Seiten. Man leidet mit, man schämt sich fremd, manchmal freut man sich auch für einen der beiden Protagonisten. Und letztendlich ist man froh, dass man selbst gerade nicht in dieser verfahrenen Situation steckt, die eine Trennung irgendwie immer ist .

Anna Brüggemann, Baujahr 1981, weiß, wie Schreiben geht – auch wenn das Ihr Debüt als Romanschreiberin ist. Sie schrieb unter anderem mit am Drehbuch fgür den Spielfilm Kreuzweg, der bei der Berlinale 2014 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. 2019 war sie als Drehbuchautorin an Als Hitler das rosa Kaninchen stahl beteiligt.

Isabelle Simler: Meine wilde Katze

Da muss jemand Katzen wirklich lieben – denn Isabelle Simler ist es gelungen, das Typische an all unseren Stubentigern einzufangen. Liebevoll, detailreich und mit dem Blick dahinter. Und das Ganze – ganz nebenbei – noch ergänzt durch auch für Erwachsene spannende Zusatzinformationen. Unsere ach so harmlosen Stubentiger sind echte Jäger, kleine Wildkatzen und Meister der Täuschung – nach diesem Buch ist es spätestens jedem klar, mit wem er es hier zu tun hat. Ein Buch nicht nur für Kinder, sondern auch für Katzenliebhaber – oder solche, die es werden sollen.

Davide Cali/Benjamin Chaud: So was tun Erwachsene nie!

“Tu dies nicht und das nicht“, „sowas macht man doch nicht“ oder „hast du schon einmal einen Erwachsenen gesehen, der mit Schimpfwörtern um sich geschmissen hat?“ Natüüüüüüürlich nicht. Könnte man auf den ersten Blick vielleicht auch glauben, aber auf den zweiten? Und genau mit diesem zweiten Blick arbeitet dieses Bilderbuch. Denn die Zeichnungen – und damit die Realität – widersprechen den Aussagen. Ein Heidenspaß, wenn sich Erwachsene und Kinder das Buch gemeinsam ansehen.

Agnese Baruzzi: …und wo machst Du es?

Es gibt ein Alter, da ist kaum etwas spannender als Pipi-Kacka-Pups. Und lässt man die Zwerge, hört man auch tagelang manchmal nur wenig anderes, sie beschimpfen sich sogar gegenseitig mit Wortgebilden wie „Du Pupskackawurst“, die einen innerlich schon mal die Nase zuhalten lassen. Das kann man doof finden, braucht man aber nicht. Je weniger man sich nämlich darüber aufregt, desto schneller ist es wieder vorbei. Bilderbücher wie „Der kleine Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ sind gerade in dieser Phase der Renner im Kinderzimmer. Jetzt kommt ein neues Bilderbuch dazu, das durchaus Qualitäten in dieser Richtung hat. Hier wird mit wenigen Worten beschrieben, wie unterschiedlich Fäkalien sein können und wer es sich dann immer noch nicht vorstellen kann, der darf mal ziehen … und sieht dann ganz genau, dass Nilpferdkacka deutlich dicker und runder ist als die kleine Zisch-Kacka vom Fisch. Und erfährt zuguterletzt, dass es auch für ihn ein Plätzchen gibt, das fürs Geschäft vorgesehen ist und dass er oder sie sich darüber mindestens genauso glücklich schätzen kann wie die Katze. Denn die ist heilfroh, hat sie doch ein eigenes Katzenklo.

Ein wunderschönes Mitmach-Bilderbuch für die Allerkleinsten von Minedition.

Nele Moost/Annet Rudolph: Alles Ostern!

Der kleine Rabe Socke ist echt erstaunt: Er wusste gar nicht, dass aus kleinen Samen großes Gemüse wachsen kann. Oder dass man einfach eine Kartoffel in die Erde stecken kann und dann ganz viele neue daraus wachsen. Da hat er gleich ziemlich viel zu tun – doch leider vermehren sich seine Spielsachen in der Erde nicht, egal, wie gut er sie gießt. Aber dann erntet er doch noch etwas, das äußerst nützlich für ihn ist.

Dieses kleine Frühlings- und Osterbilderbuch rund um den beliebten Raben mit der rot-weißen Socke ist so goldig, wie man es von dem Schwarzgefiederten gewöhnt ist. Und ganz wunderbar als Osterergänzung zu all der Schokolade im Nest geeignet.