Guillaume Musso: Das Mädchen aus Brooklyn

Als Raphael diese Frau kennenlernt, weiß er, das ist die Frau seines Lebens. Die Liebe blüht in unermesslichem Tempo auf und die Hochzeit steht schnell vor der Tür. Aber irgendetwas treibt Raphael dazu an, seine Angebetete in die Enge zu bringen. Er fragt sie aus über ihre Vergangenheit, will von der so schweigsamen Anna alles wissen. Und hört nicht auf zu bohren, auch wenn er spürt, dass das ein fataler Fehler sein könnte. „Stell dir vor, ich hätte etwas Schreckliches getan. Würdest du mich trotzdem lieben?“ fragt Anna ihn schließlich und zeigt dem Mann ihres Herzen ein Foto. Darauf: verkohlte Leichen.
Raphael flüchtet im ersten Moment, kommt mit der Situation nicht klar, und als er zurückkehrt und darauf hofft, dass sie ihm das plausibel erklären kann, ist Anna weg und für den jungen Mann beginnt eine dramatische Suche – bei der er unterstützt wird von einem Freund, einem Polizisten, der ihm so manchen Weg ebnet und so manche Türe öffnet. Doch wie sagt man so schön? Wenn alle Türen offen stehen, zieht es!

6 CDS, über 400 Minuten – und keine davon ist langweilig. Man fiebert mit mit Raphael, man zweifelt mit ihm, hofft mit ihm und leidet mit ihm. Und irgendwann auch mit Anna, deren Rolle – ganz, wie bei Musso zu erwarten ist – in diesem Spiel eine ganz andere ist als man zunächst dachte. Einzig die Rahmengeschichte rund um Raphaels Trennung von seiner Ex und das dazugehörige Baby stören den Lesefluss etwas und man kann nicht umhin, sich zu fragen, ob diese Konstellation gewaltsam eingebaut ist, um auf genau einen Punkt hinzuführen. Aber das kann man als Leser kaum glauben, denn es ist eigentlich nicht Mussos Art, so durchschaubar vorzugehen.
Musso ist ein Lesevergnügen. Immer. Daran besteht kein Zweifel. Aber vertont von Richard Barenberg ist es ein Hochgenuss. Keiner passt besser zu diesem bärbeißigen Mann mit den weichen Seiten wie dieser Schauspieler und Sprecher.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Judith Merchant: Rapunzelgrab

Eine Szene wie aus dem Märchen. Aus einem Schauermärchen: eine Frauenleiche mit Rapunzelzöpfen am Fuße des verwunschenen Hexenturms. Die Ermittlungen ergeben, dass die junge Frau an einer rätselhaften Krankheit litt, die weltweit nur in wenigen Fällen aufgetreten ist und ebenfalls einen märchenhaften Namen trägt: Das Rapunzelsyndrom, bei dem der Kranke, meist ein junges Mädchen, seine eigenen Haare aufisst und dann im schlimmsten Fall an Darmverschluss stirbt. Die Ermittlungen des Kommissars Jan Seidel führen in Richtung eines Schriftstellerzirkels mit all seinen Eitelkeiten. Für die man schon auch mal über Leichen gehen könnte.

Der Titel klingt eher wie ein Thriller – und zwar wie einer, der nicht für seichte Gemüter geschaffen wurde. In Wahrheit aber handelt es sich eigentlich nur um einen Krimi und zwar den dritten aus der Rheinland-Reihe. Mit ausgestrecktem Finger zeigt die beliebte Krimiautorin auf die Buchindustrie und ihre Nebenwirkungen. Und trifft dabei auch diesmal wieder den richtigen Ton.

4.1 Stars (4,1 / 5)

Camilla Läckberg: Die Eisprinzessin schläft

Alexandra Wijkner war schön, klug und reich. Sie hatte alles, was man sich nur wünschen konnte. Und doch war sie nett und normal geblieben. Genau deswegen konnte sich keiner im Ort Fjällbacka vorstellen, wer so etwas Grausames getan haben könnte. Wer die junge Frau so brutal ermordet hat und sie dann nackt in der Badewanne tieffrieren ließ.
Vor allem die Journalistin Erica Falck ist entsetzt. War Alexandra doch ihre beste Freundin in der Kindheit und auch diejenige, die ihrer Seele den größten Schaden zugefügt hat, indem sie einfach von heute auf morgen verschwand. Als Erica bei ihren Recherchen für den Nachruf auf den Polizisten Patrick trifft, trifft beide auch Amor. Dauert aber eine Weile, bis sie dahinterkommen. Schließlich werden sie enorm abgelenkt von dem Mord und von den seltsamen Verbindungen, die Alexandra Wijkner noch zu Fjällbacka hatte.

Die Eisprinzessin ist der erste Fall für Erica Falck und Patrick Hedström und wie auch in den vielen folgenden Büchern löst das Ermittlerduo diesen Fall mit viel Herz und Verstand. Es empfiehlt sich übrigens, den ersten Band erst nach der Lektüre von anderen zu lesen. So macht es noch mehr Spaß, zu entdecken, wie es mit den beiden losging und etwas zu wissen, was sie selbst noch nicht erahnen.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Chesterton: Pater Brown – Der Marquis von Marne

Wenn jemand sich komplett zurückzieht, dann ist das den Leuten immer ein wenig unheimlich. Und schnell kursieren dann die abenteuerlichsten Gerüchte. So ist es auch bei James Mair, dem Marquis von Marne. Auch um ihn und seine völlig eingekapseltes Leben auf seinem Schloss ranken sich die Geschichten. Eine davon lautet, er sei, nach dem Tod seines Gegners bei einem Duell in wahnhafte Schuldgefühle verfallen, angefacht von religiösen Mächten. Das kann Pater Brown so nicht auf sich und der Kirche sitzen lassen. Er beginnt der Sache auf den Grund zu gehen und kommt hinter eine ganz erstaunliche Geschichte.

Dieses Hörspiel in alter Manier fasziniert gerade durch seine Machart – man hat das Gefühl, in den Sechzigern vor einem alten Radio zu sitzen und Westdeutschen Rundfunk zu hören. Besonders herausragend dabei Inge Meysel, die alle anderen Sprecher mühelos schon damals in den Schatten stellte. Schade, dass nicht Heinz Rühmann den Pater gesprochen hat. Das wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Gilbert Keith Chesterton war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Journalist. Seine Freundschaft mit einem katholischen Pater brachte ihn nicht nur dazu, zu konvertieren, sondern diente ihm auch als Basis für seine Pater Brown Geschichten – heute weltberühmt. Und in ihrer Art einfach unantastbar.
3.9 Stars (3,9 / 5)

Wolfgang Schweiger: Duell am Chiemsee

Frank Janek war mal Mitglied einer berüchtigten Motorradgang und hat einige Vorstrafen auf dem Buckel. Ein Gefängnisaufenthalt hat ihm gutgetan, er ist inzwischen raus aus der Szene und hat sich eine Karriere als Schauspieler aufgebaut. Doch plötzlich taucht sein totgeglaubter Ex-Komplize Markus Bosch wieder auf und hat nichts Besseres zu tun als ihn zu erpressen. Janek lässt sich darauf ein und beteiligt sich an einem Überfall auf einen Drogenkurier. Doch die Sache geht gründlich schief und das Leben des Neustars geht mega den Bach runter. Denn plötzlich muss er einen nach dem anderen beseitigen, um nicht aufzufliegen bzw. um selbst zu überleben, kommt kaum nach damit und zusätzlich schlägt er sich noch herum mit einer misstrauischen Polizistin. Doch er kämpft sich durch.
Dieser Krimi ist kein Krimi. Er ist überhaupt nicht spannend, an keiner Stelle überraschend, eher ein Buch, bei dessen Lektüre man aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommt. Nur ein Beispiel: Frank Janek gelingt es, die Überreste einer äußerst blutige Auseinandersetzung in seinem Wohnzimmer innerhalb kürzester Zeit so zu beseitigen, dass die Spurensicherung ins Leere läuft. Klaaar.

Dabei ist Wolfgang Schneider für seine guten Stories eigentlich bekannt, er ist Drehbuchautor für Serien wie „Der Fahnder“ oder „Soko 5113“ und es ist auch bei Weitem nicht der erste Chiemgau-Krimi mit dem Ermittlerduo Gruber/Bischoff.
1.0 Stars (1,0 / 5)

Fabian Lenk: Die Zeitdetektive – Entführung in Nürnberg

Kim, Julian und Leon sind Zeitreisende und man kennt sie bereits. Und dass ihre Abenteuer quer durch die Zeit nicht ungefährlich sind, ist ebenfalls nichts Neues. Das bestätigt auch ihre diesmalige Reise ins mittelalterliche Nürnberg, die Stadt der Kaiserburg, auf der ein Verbrecher sein Unwesen treibt und es möglicherweise hier im Jahre 1356 tatsächlich auf den Kaiser Karl den IV abgesehen hat.

Schließlich hat der gerade ein Gesetz verfasst, das die Herrschaft der Kirche und damit des Papstes grundlegend schwächen soll. Doch das lässt sich dieser nicht so einfach gefallen und reagiert mit kriminellen Mitten.
Dieser spannende kleine Krimi beinhaltet geheime Treffen um Mitternacht, seltsame Katzen und Poltergeister und eignet sich nicht nur zum Selbstlesen für Kinder etwa ab acht Jahren, sondern ein bisschen früher bereits auch zum Vorlesen.

Und mal ehrlich? Gibt es eine bessere Kombination als die aus Spaß und Lernen? Diese Buchreihe ist ganz wunderbar geeignet, um neugierig zu machen auf Geschichte und auf Städte. Man kann sie zum Beispiel gut im Vorfeld eines geplanten Besuches nutzen, um sich bereits mal ein Bild zu machen. Ganz spielerisch. Schön am Ende das Glossar, das alte Wörter oder solche direkt aus Nürnberg wie Kemenate oder Himmelsstallung erklärt.
3.4 Stars (3,4 / 5)

Auf einer Reise nach Südfrankreich kommt Jan endlich seiner Jugendliebe Laura näher. Doch plötzlich ist die junge Frau verschwunden. Typisch, sagen Jans Schwester Katy und ihr Freund Greg. War Laura doch schon immer so. Wenn es in irgendeiner Form für sie brenzlig wurde, war sie weg. Der einzige, der davon überzeugt ist, dass es diesmal sicher anders ist und Laura nicht freiwillig verschwunden ist, ist Jan. Ein kurzer Film auf ihrem Handy, das im Gegensatz zu ihr noch da ist, bestätigt ihn in seinem Verdacht, dass hier etwas nicht stimmt. Die Spur führt ihn zurück nach Berlin, wo Jan in seiner Wohnung die Leiche seiner Nachbarin entdeckt. Ermordet und mit einem blutigen Hinweis auf ihrer Stirn: „Nicht Laura“ steht da geschrieben. Was dann folgt, ist an Spannung, Psychothrill und teilweise auch Perversität kaum mehr zu überbieten.

Auch diesmal setzt der Autor Marc Raabe auf meisterhafte Psychospielchen, auf das Spiel mit den Urängsten und auf brutale Szenen, die so grausam sind, dass sogar hartgesottene Thriller-Leser das Buch nicht mit ins Bett nehmen, geschweige denn das Hörbuch zum Einschlafen hören. Und knüpft damit direkt an seinen Debüt-Erfolg „Der Schnitt“ an, der immerhin als der drittbeste deutsche Krimi 2012 galt.
Die Hörbuchfassung, gesprochen von Sascha Rotermund, Synchronsprecher von Joaquin Phoenix, gewinnt durch die dunkle Stimme des Sprechers noch zusätzlich. Er verzichtet auf stimmliche Spannungseffekte und erreicht genau mit diesem Stilmittel an manchen Stellen den höchsten Grad an Spannung. Nichts für softe Gemüter also. Aber perfekt für alle, die echten Nervenkitzel lieben.

Hörprobe
3.9 Stars (3,9 / 5)

Jörg Fauser: Der Schneemann

Dem halbseidenen Kleinkriminellen Siegfried Blum fallen mehr oder weniger durch Zufall fünf Pfund Kokain in die Hände. Er versucht es loszuwerden. Anfangs zu einem guten Preis, irgendwann überhaupt. Doch der „Schneemann“ hat dabei nicht wirklich viel Glück.

Malta, Frankfurt, Amsterdam – das sind noch lange nicht alle Stationen, auf denen der Hörer Herrn Blum begleiten kann. Überall versucht er sein Glück und nirgendwo findet er es. Weder emotional noch finanziell. Dieser knapp 40-jährige Typ, der versucht, ein bisschen am Wohlstand mitzumischen und doch immer wieder nur in heruntergekommenen Hotelzimmern landet und von billigen Frauen flankiert ist, kann einem irgendwie leid tun. Er erinnert an diesen ganz speziellen selbstgefälligen und schmierigen Typ mittleren Alters, der noch nicht erkannt hat, dass das Leben ihn links liegen gelassen hat und der im Brustton der Überzeugung in einem schlecht sitzenden Anzug und mit etwas zu viel Promille im Blut stets verkündet, das Leben hätte ihn auf der Sonnenseite gebettet.

Der Schneemann fühlt sich im Laufe der Zeit verfolgt, ist sich nicht sicher, ob seine Paranoia dem Genuss des weißen Pulvers oder der realen Bedrohung entspringt. Setzt auf falsche Pferde und merkt nicht, dass er von Anfang an nur eine Spielfigur im Leben anderer war.

Der Autor Jörg Fauser, 1987 an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben, hatte mit dem Roman „Der Schneemann“ seinen literarischen Durchbruch. Ich persönlich habe weder das Buch gelesen noch den Film gesehen. Ich kenne nur das Hörbuch, aber nachdem es sich um eine ungekürzte Fassung handelt, macht das wohl kaum einen gravierenden Unterschied. Sprecher Heikko Deutschmann ist professionell wie immer – wobei das „wie immer“ hier der Knackpunkt ist, denn auf Dauer ist es ziemlich langweilig, grundsätzlich die gleichen Stimmen im Hörbuchbereich zu verwenden. Aber am Sprecher lag es nur bedingt, dass mich das Werk nicht ganz überzeugen konnte. Ganze sechs CDs lang – und das ist lang! – hab ich mich gefragt, wann die Geschichte ein bisschen an Tempo gewinnt. Und das, obwohl die jeweiligen Milieustudien gut gelungen sind: Hier hat man tatsächlich teilweise das Gefühl, die schmierige Gesellschaft eines pornosüchtigen Pakistanis ertragen zu müssen, die Gedanken Blums direkt einzusaugen oder seine billigen Gespielinnen riechen zu können. Auch die immer wieder auftauchenden überzogenen Krimi-Elemente und die Grundtraurigkeit, die die Hauptfigur umspielt, sind gelungen. Doch trotzdem: Ich hatte mir von einem so hochgelobten Werk mehr erwartet. Viel mehr.
1.9 Stars (1,9 / 5)

Andrea Maria Schenkel: Tannöd

Auf einem einsam gelegenen Bauernhof geschieht ein grauenvolles Verbrechen. Alle, die dort wohnen, werden ausgelöscht. Mit der Spitzhacke erschlagen. Kleine Kinder, eine Magd, die gerade erst einen Tag da ist, die Bauersleut…. Alle. Autorin Andrea Maria Schenkel, deren auf Tatsachen beruhendes Debüt mehrfach preisgekrönt ist, zieht einen mitten hinein in Klatsch und Tratsch….

Und Monica Bleibtreu setzt das als Sprecherin perfekt um. Der schnoddrige Erzählstil liegt der Schauspielerin. Man hat das Gefühl mittendrin zu sein, im Kramerladen zu stehen und sich mit Gänsehaut die schaurigen Details zusammenzureimen. Der Hörer ist in der Funktion des Gesprächspartners, immer neugierig, nie den Blick für den Zusammenhang verlierend, aber auch nicht wissend, wer von all denen denn nun der Mörder oder die Mörderin ist.

Monica Bleibtreu schlüpft in all die Personen, die rund um den Dannerhof etwas wissen oder gesehen haben könnten. Ihre Art, die jeweiligen Persönlichkeiten und Charaktere sprechtechnisch rüberzubringen, kommt extrem authentisch an. Die das Ganze immer wieder unterbrechenden Gebete lassen Schauerstimmung aufkommen.

Menschliche Abgründe sind die tiefsten. Den Hörer davon zu überzeugen, fällt dem Duo Autor/Sprecher nicht schwer. Die Scheinheiligkeit, das vermeintliche Idyll, die Boshaftigkeit – nichts kommt zu kurz.

Als „Beste Interpretin“ bekam die rund sechzigjährige Sprecherin den Deutschen Hörbuchpreis 2007 verliehen. Begründung der Jury: „Sie vergegenwärtigt die düstere Atmosphäre des Gehöfts (…). Niemals drängte sie sich als Erzählerin in den Vordergrund, sie bleibt stets Dienerin der Geschichte. (…) Grandios.“

„Grandios!“ Dem ist nichts hinzuzufügen!
4.8 Stars (4,8 / 5)

Robert B. Parker: Der stille Schüler

Privatdetektiv Spenser bekommt einen neuen Auftrag: Eine alte Dame will nicht wahrhaben, dass ihr über alles geliebter Enkel ein Amokläufer sein soll, der in seiner eigenen Schule wahllos Lehrer und Schüler erschossen hat. Spenser ermittelt trotzdem dessen Schuld – und die vieler anderer.

17 Jahre ist Jared Clark alt. Oder jung – je nachdem. Er ist ein stiller Schüler, unauffällig, kein Außenseiter sondern ein Einzelgänger. Keine Geschichten mit Mädchen, obwohl er nicht schlecht aussieht, kein Sport, nichts Auffälliges. Und doch geht er eines Tages hin und erschießt gemeinsam mit jemandem, mit dem er sonst nichts zu tun hat, Menschen. Zumindest sieht es danach aus und alle wollen es glauben. Seine Lehrer, seine Eltern, die Polizei. Und dann kommt Spenser, angeheuert von der selbstbewussten Oma des Schülers, die an ihren Enkel glaubt. Und deckt in der vermeintlichen Vorstadt-Idylle die Abgründe auf.

Spenser ist cool, er sieht gut aus und weiß das, er versteht sein Handwerk und ist körperlich noch jedem Wichtigtuer überlegen. Und das verwunderlicherweise (oder besser: beneidenswerterweise?) bereits seit 1973. Der Detektiv, ehemaliger Profiboxer mit kurzer Polizeikarriere, altert nicht. Nettes i-Tüpfelchen: Sein bester Freund ist Auftragskiller mit optimalen Beziehungen in die Unterwelt. Die ihm auch hier mal wieder richtig gut was nützen.

Spenser gibt auch nicht auf, als seine Auftraggeberin kapituliert. „Ich finde mehr und mehr über immer weniger heraus. Am Ende werde ich alles über nichts wissen.“ Er riecht, dass hier was faul ist und er will jetzt wissen, was es ist. Seine ultracoole Art, seine rotzigen Dialoge mit Menschen, die glauben, er müsste sich vor ihnen fürchten, seine verletzliche Sehnsucht nach Susan, die mal wieder weit weg weilt und sein witziger Umgang mit Pearl, dem Hund, machen auch diesen Krimi aus Parkers Feder wieder aus. Dennoch: Irgendwie ist es trotzdem immer das Gleiche.

Der Autor wurde 1932 geboren und promovierte knapp 40 Jahre später über die „Schwarze Serie“ in der amerikanischen Kriminalliteratur. Bereits drei Jahre nach Erscheinen seines ersten Buches erhielt er den Edgar Award für den besten Kriminalroman des Jahres.
3.2 Stars (3,2 / 5)