Mariam Gates: Gute Nacht Yoga

Dieses Buch, liebevoll illustriert von Sarah Jane Hinder, wirkt wie ein Kinder-Bilderbuch. Ist es auch. Aber es eignet sich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die Freude an Yoga haben. Denn es erklärt die wichtigsten Figuren auf einfachste Weise und bietet einen Ablauf an, bei dem man sich gemeinsam mit den Yoga-Tier-Figuren auf die Nacht vorbereitet und der gerade vor dem Schlafengehen für die nötige innere Ruhe sorgt. Vor allem in Kombination mit der angebotenen Gute-Nacht-Meditation. Einzelne Elemente lassen sich aber auch prima in den Tagesablauf integrieren und sorgen so für Ruheinseln.

Als Kind gehörte Mariam Gates zu den „Lass-das-Licht-an-und-die-Tür-auf“-Schläfern. Heute schläft sie nach eigenen Aussagen schon, bevor der Kopf das Kissen berührt. Die Autorin besitzt einen Harvard-Master in Pädagogik und hat seit vielen Jahren Erfolg mit ihrem Kid-Power-Yoga-Programm.

Leblanc/Tharlet: Zu groß oder zu klein

Da kann man als Nachwuchsbär schon mal gestresst reagieren, wenn man dauernd entweder zu klein oder zu groß ist. Egal, was der kleine Bär anfängt, irgendwie passt sein Alter nicht. Aber Martin lässt sich nicht unterkriegen und hält seinen Eltern einfach mal den Spiegel vor. Wie Kinder das halt so machen. Und kluge Eltern hören zu und denken um.

Besonders schön an diesem Buch aus dem Hause Minedition ist, dass hier mit der Sprache gespielt wird. Der kleine Bär bekommt, kaum, dass klar ist, dass er sooo klein doch gar nicht mehr ist, einen Namen. Weniger schön ist allerdings, dass hier einer wohl mit offenen Augen geschlafen hat. Denn das Wort „Glas“ mit zwei ss zu schreiben – das ist schon peinlich bei einem Bilderbuch für die Kleinsten mit ganz einfachen und relativ wenigen Sätzen.
2.5 Stars (2,5 / 5)

Linda Wolfsgruber: Fisch!

Dass die Bilderbücher aus dem Nord-Süd-Verlag nicht zum Mainstream gezählt werden können, ist nichts Neues. Und dieses hier reiht sich ganz typisch in die von dort herausgegebenen Titel ein. Mit ‚Fisch!‘ ist der Autorin ein Buch gelungen, das fast ausschließlich durch seine Bilder lebt. Wobei diese sich erst auf den zweiten Blick enorm voneinander unterscheiden. Es geht um eine kleine Otterbande, die sich gezielt auf einen großen Fischfang vorbereitet. Wasser bereitstellt, Gewürze sammelt und sich voller Vorfreude aufmacht, den dazugehörigen Fisch zu fangen. Aber dann kommt alles anders…

Zum Vorlesen ist dieses Bilderbuch kaum geeignet, es sind mehr Ausrufe als Sätze, auf die Linda Wolfsgruber hier zurückgreift. Dafür eignet es sich umso besser, um sich lange mit den Bildern und ihren Aussagen zu beschäftigen. Und mit diesem unerwarteten Ende, das gerade kleinere Kinder entzücken und trösten wird.
3.5 Stars (3,5 / 5)

Regina Schwarz/Susanne Szesny: Wenn kleine Tiere Pipi müssen

Pipi machen ist für kleine Kinder ein ganz großes Thema. Vor allem dann, wenn sie gerade dabei sind, sauber zu werden. Zu dem Thema gibt es zahlreiche Bücher, das hier fällt allerdings ein bisschen aus dem Rahmen: Es zeigt, wie alle anderen Pipi machen, dass die Tiere dafür keine Windel brauchen und dass es selbst im Tierreich nicht alle einfach laufen lassen, sondern viele ebenfalls ein Klo benutzen. Auch wenn dieses ein bisschen anders aussieht als unseres.
Etwas weniger schön, weil nicht ganz so gelungen in der Versform, sind die Reime, aus denen der Text gestaltet ist. Die Bilder dafür haben genau den altmodischen Charakter, der sich gerade wieder ein wenig durchsetzt. Und der es Kleinkindern ermöglicht, jedes Detail genau zu betrachten. Trotzdem kann auch hier Susanne Szesny ihren Stil nicht verleugnen.

Wenn man übrigens ein Geschwisterkind zuhause hat, das gerade das Lesen lernt, dann wird dieses mit „Wenn kleine Tiere Pipi müssen“ ebenfalls viel Spaß haben. Denn dieses Thema ist und bleibt aktuell – nur bekommt es dann einen humorvolleren Charakter.
3.8 Stars (3,8 / 5)

Cuno/Kraushaar: Mein erstes Arztkofferbuch

Gerade für die Zweijährigen ist das Thema Arztbesuch ein großes Thema. Zum einen, weil sie selbst öfter hinmüssen, zum anderen aber auch, weil sie beginnen, sich für ihren Körper zu interessieren. Dass es hierzu also zahlreiche Bücher auf dem Markt gibt, ist naheliegen. Dieses Buch fällt da hübsch aus dem Rahmen. Denn es ist tatsächlich aufgemacht, wie ein kleines Köfferchen und die wichtigsten Arztutensilien wie der Reflexhammer, die Spritze oder das Stethoskop kann man herausnehmen, sie wieder hineinpuzzeln oder auch gleich damit spielen. Die Texte sind einfach, kurz gehalten und absolut altersentsprechend.

Eine hübsche Idee aus dem Hause Ravensburger.
4.1 Stars (4,1 / 5)

Duden für die Allerkleinsten

Gerade richtige Leseratten würden am liebsten schon den Allerkleinsten etwas vorlesen. Kann man gerne, zum Beispiel in Kombination mit den größeren Geschwistern, wird aber natürlich noch nicht verstanden. Aber tatsächlich gibt es bereits Bücher für Babys, die von diesen gerne angenommen werden. Solche nämlich, die ihnen helfen, die Welt zu benennen. Und zu begreifen. Nicht zuletzt deswegen sind die Bücher, die von Duden kommen, aus einem völlig ungefährlichen Material, das ruhig so richtig durchgekaut werden darf. Besonders interessant sind aktuell folgende Varianten:

Hallo Welt – Babys Welt in Babys Farben, geeignet für Kinder ab ca. 4 Monate. Hier wird, auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig nur mit kräftigen Farben und vor allem sehr klaren Formen gearbeitet, abgestimmt auf das, was man bisher über die Sehgewohnheiten von Babys vermutet. Für uns Erwachsene etwas gewöhnungsbedürftig, von den Kleinen aber gut angenommen.

Etwas erwachsenenfreundlicher sind die „Kennst du das?“-Bücher: Sie arbeiten mit Fotos und Themengebieten und es macht einen Riesenspaß sie immer wieder mit dem Kind anzusehen und sein begeistertes „Da! Das da!“ zu genießen. Und auf den Tag zu warten, auf den aus dem „Da“ ein Begriff wird. Besonders schön hier ist der integrierte Greifring. Zum Festhalten, aber auch zum Festmachen am Kinderwagen. Gekennzeichnet ist das Buch ab 12 Monaten, aber auch viel kleinere Kinder haben schon ihre Freude daran.

Ab einem, eineinhalb Jahren kann man dann bereits mit Büchern wie „Kennst du schon die Farben?“ arbeiten, bei dem man Klappen öffnen und ein bisschen herumziehen kann…

Maike Moschner/Constanze Schargan: Ein Haus voller Handwerker

Die Eltern von Lena, Florian und Emma bauen ein Haus bzw. sie lassen es bauen. Von den ersten aufgestellten Mauern bis hin zum Einzug kann man die Handwerker mit einem neuen Pappbilderbuch begleiten. Und sie bei allen Arbeitsschritten beobachten.

Welche Handwerker an einem solchen Hausbau beteiligt sind, wie viele verschiedene Arbeitsgänge notwendig sind und welche Feinheiten man noch braucht, bevor man einziehen kann, können kleine Kinder hier wunderbar verfolgen. Viele Türchen und Fenster zeigen zusätzlich, was sich z.B. hinter einer Wand verbirgt, die bereits fertig verputzt ist.

Dieses schöne Bilderbuch begeistert vor allem Jungs ab etwa zwei Jahren. Es ist auch dicker Pappe und hält einiges aus.
3.9 Stars (3,9 / 5)