Elisabeth Vollmer: Picknick in der Badewanne

In diesem Buch werden 24 Geschichten aneinandergereiht, immer auf Grundlage der gleichen Familie. Die Kinder erfahren viel über das Familienleben der Schreibers, den Eltern Anke und Christian sowie den drei Kindern Silas, Julia und Lena. Ob es kleine Streiche sind, angstvolle Momente oder liebevolle – immer vor dem Hintergrund der Gottesgläubigkeit. Das macht es allen anderen Familien ein bisschen schwer beim Vorlesen. Denn wer nicht ganz so gläubig ist und/oder seinen Kindern etwas anderes vermittelt, hat bisweilen echte Schwierigkeiten auszuweichen. Ein weiterer riesiger Kritikpunkt: Die Geschichte, in der es um das Thema Scheidung bzw. Trennung geht. Denn wie es sich für eine gottesfürchtige Familie zu gehören scheint, sind die Eltern doch glatt in der Lage, ihren Kindern zu versprechen, dass sie sich immer lieben und achten werden. Wie muss sich da ein Kind fühlen, dessen Eltern das auch versucht haben, aus weltlichen oder welchen Gründen auch immer aber daran scheiterten? Das sollte sich die Autorin vielleicht doch mal überlegen. Denn es mag sein, dass sie oder die Figuren in ihren Büchern dieses Glück haben – Millionen von Frauen (und auch Männer) stehen alleine mit ihren Kindern da. Und das liegt sicher nicht daran, dass sie nicht an Gott glauben.

Wer sich auf dem Buchmarkt auskennt, der weiß, dass Gerth Medien eine kirchliche bzw. religiöse Tendenz hat. Wer aber zu dem Buch greift, weil es so nett aussieht, weil ihn die Fragen am Schluss eines jeden Kapitels begeistern oder weil es sich so gut als Adventskalender eignet, der mag enttäuscht sein.
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