Hans D. Meyer zu Düttingdorf: Das Bandoneon

Was macht man, wenn man im Nachlass der eigenen Mutter, eingeklemmt hinter einer alten Kommodenschublade, einen alte Postkarte aus Buenos Aires, auf der vier Musiker abgebildet sind mit der Nachricht: „Das Bandoneon trägt mein ganzes Leben – E.“ findet? Entweder man wirft sie weg und vergisst sie oder man macht es wie Christina, die schon allein von Berufs wegen neugierig ist. Die Journalistin macht sich auf die Suche und begibt sich auf die Spuren der Karte nach Argentinien. Was sie dort entdeckt, fasziniert sie völlig. Nicht nur das wunderbar, fremde Land, sondern auch die Dinge, die sie über ihre Urgroßmutter Emma herausfindet, die als junges Mädchen den Schritt in eine andere Welt wagte und wie sollte es anders sein, sich dort Hals über Kopf verliebte…

Christinas Wurzeln waren unbekannt, die Mutter aufgewachsen in einem Waisenhaus, konnte nicht viel dazu sagen. Umso wichtiger erscheint es der jungen Frau, herauszufinden, was geschehen ist. Ihre Reise zurück in die Zwanziger Jahre, ihr Entwirren des Knotens – ein lesenswerter Roman über schwierige Zeiten, eine spannende Familiengeschichte und deren Auswirkungen auf die Zukunft.

Der Autor mit dem wunderschönen Namen Hans Meyer zu Düttingdorf ist Musiker, Schauspieler und Unternehmenscoach, seine deutschsprachigen Chansons wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein Partner kommt aus Argentinien und daher stammt auch die Liebe für das Land und den Tango. Die Idee zu der Geschichte entwickelte das Paar, das abwechselnd in Bielefeld und an der Küstenstadt Necochea lebt, gemeinsam. Vielleicht ist sie auch deswegen so authentisch.
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