Tom Perrotta: Little Children

„Little Children“ von Tom Perrotta ist ein Roman. Irgendwie aber ist er auch eine Satire! Oder sogar ein Thriller? Das People Magazine nannte das Buch auch eine Komödie. Egal, eines ist es auf jeden Fall: klasse! Es beinhaltet alles, was man sich wünschen kann: eine gute Story – nicht die Neuste, zugegeben. Spannende Nebenschauplätze, wunderbar verbunden mit der Rahmenhandlung und einen spitzfindigen Einblick in die heutige Gesellschaft.

Die Hauptfiguren sind Sarah und Todd. Beide sind verheiratet, beide haben ihre Karriereträume für sich schon begraben. Beide sind Eltern und mit den Kindern zuhause. Sarah war als Studentin engagierte Feministin, Todd als ehemals umjubelter Footballstar genau das Gegenteil. Sie treffen sich auf einem Spielplatz und verlieben sich ineinander. Im Laufe der Affäre, die zwangsläufig daraus folgen muss, wird beiden immer deutlicher, dass sie genau da gelandet sind, wo sie nie hinwollten: in einer miefigen Vorstadtatmosphäre, die sich überall auf der Welt so oder so ähnlich wieder findet. Sie beschließen zu flüchten….

Parallel dazu erzählt Perrotta die Geschichte des aus der Haft entlassenen Sexualstraftäters Ronnie McGorvey, einem perversen Pädophilen, der bei seiner Mutter Unterschlupf gefunden hat und von dem ehemaligen Cop Larry hasserfüllt gejagt wird. Wie ein Zopfstrickmuster werden die Handlungsstränge immer wieder zusammengeführt und gipfeln dann im Finale. Absolut lesenswert!

Das Buch, das bei uns erst jetzt im Herbst herauskam, ist in Amerika bereits 2004 erschienen und wurde mit Kate Winslett in der Hauptrolle verfilmt. Filmstart ist in Deutschland am 18. Januar 2007. Es ist nicht das erste Werk Perrottas, das seinen Weg auf die Leinwand gefunden hat. Auch die Komödie „Election“ kam mit Reese Witherspoon und Matthew Broderick in die Kinos.
4.0 Stars (4,0 / 5)