Mimi Fiedler: Sie dürfen den Frosch jetzt küssen

Der Verlag schreibt auf dem Buchdeckel: Ein Buch wie die beste Freundin – aber ganz ehrlich, so eine selbstgefällige beste Freundin wünscht man doch wirklich niemand. Selten war ein Buch in all den Jahren so abschreckend wie dieses und als Leser kann man wirklich von Glück sagen, wenn man nicht gerade in einer Phase des Liebeskummers steckt. Denn aus diesem Buch tropft die Selbstüberzeugung – immer schön unter dem Deckmäntelchen der absoluten Bescheidenheit. Mein Gott, dass eine Frau wie Mimi Fiedler nur kokettiert, wenn sie sich als Single wie beschädigt vorkommt, ist doch wohl naheliegend.

Wäre das Buch noch gut geschrieben, könnte man ihm vielleicht das eine oder andere verzeihen – aber nicht einmal das ist der Fall. Es liest sich wie das Tagebuch einer albernen 20-Jährigen, die glaubt, sie kenne das Leben und in Wahrheit schön auf ihrem eigenen Planeten dahinschwebt. Es sei ihr gegönnt, der Autorin, ihr ganz großes Liebesglück. Aber ein bisschen stiller, ein bisschen bescheidener wäre auch gegangen – vielleicht sollte doch der ein oder andere bei seinem Beruf bleiben und nicht glauben, nur weil er das eine könnte, würde das andere ihm auch zufliegen.