Monika Gruber: Man muss das Kind im Dorf lassen

Sie stammt aus einem Örtchen namens Tittenkofen im tiefsten Bayern, ist mit Brüdern aufgewachsen und weiß, wie sich Landleben anfühlt, wenn es nicht in Magazinen abgebildet ist. Klar, man muss sie mögen, die Art von Monika Gruber, aber wenn man sie mag, dann kommt man hier CDs-lang nicht mehr aus dem Grinsen raus. Grantelig wie eh und je, mit einer Riesenportion Humor und einer ebenso großen Portion Selbst- und Fremderkenntnis rumpelt die Kabarettistin – oder ist sie doch eher eine Schauspielerin? – mitsamts ihren Hörern durch ihre Kindheit in Bayern. Und wer nur annähernd weiß, wie das ist, der erkennt eine ganze Menge wieder.

Interessant an „Man muss das Kind im Dorf lassen“ sind die leisen Töne, die Monika Gruber in der Erinnerung an ihre Kindheit bis hinein ins junge Erwachsenenalter immer wieder anschlägt. Die Dankbarkeit, die man durch die spöttischen Zeilen gut durchspüren kann, die Liebe, die sie bekommen hat und die Art und Weise, wie ihre Eltern mit anderen, miteinander und mit den Kindern umgegangen sind – der Respekt, das ist das, was diese Frau geprägt hat. Und was sie dazu bringt, bei aller spitzen Zunge das Maß trotzdem immer zu halten. Bemerkenswert. Und ein bisschen beneidenswert.