Stephen King/Stewart O‘Nan: Ein Gesicht in der Menge

Dean Evers lebt ganz alleine in Florida. Kaum dahin umgezogen, ist seine geliebte Frau verstorben und er saß alleine da. Ohne Familie, ohne Freunde, gar ohne Bekanntenkreis. Mit nur einem einzigen Freund, der ihm aus der Schulzeit geblieben war und mit dem er gelegentlich mal Kontakt hat. Seine einzige Freude ist das Fernsehen. In der Regel Baseball. Als er wieder einmal abends vor der Glotze sitzt, fällt ihm ein Gesicht in der Menge auf. Der Mann sieht aus wie sein alter Zahnarzt. Der kann es aber nicht sein, denn er ist seit Jahren verstorben. Doch Evers hat sich nicht getäuscht. Immer mehr bekannte Gesichter tauchen im Publikum auf, selbst seine tote Frau ist dabei und es gelingt ihm sogar, mit ihr zu telefonieren – was nicht nur sein Weltbild im Allgemeinen verändert, sondern im Besonderen auch die Sicht auf seine Ehe.

Die Wendung, die diese Kurzgeschichte zweier für ihre Brillanz bekannter Autoren – Stephen King und Stewart O’Nan – macht, ist eher überschaubar. Das Stück ist gut, aber nicht überraschend. Herausragend allerdings der Sprecher David Nathan, die deutsche Stimme von Johnny Depp – er versteht es, Untertöne laut werden zu lassen.
3.9 Stars (3,9 / 5)