Tobias Goldfarb: Niemandsstadt

In der heutigen Zeit eine Dystopie zur Hand zu nehmen, grenzt ja schon fast an Selbstaufgabe. Zumindest dann, wenn es um Viren geht, um das Leben in Schutzräumen unter der Erde, um Infizierte, die auf der verzweifelten Suche nach Nahrung zu allem fähig sind. Aber es gibt ja auch dystopische Geschichten, die nicht ganz so heftig sind. So wie diese. Josefine, die Protagonistin des Buches, ist in der Lage, Welten zu wechseln. Wie sie das genau macht, ist ihr eigentlich gar nicht klar, zunächst auch nicht, dass sie es macht, aber dann merkt sie doch schnell, dass sich die Niemandsstadt in entscheidenden Punkten von ihrer Realität unterscheidet. War es vor langer Zeit noch ganz normal, dass es Weltenwandler gab, so sind diese immer weniger geworden und eine Leere breitet sich in Niemandsstadt aus. Eine gefährliche Leere – fast wie die der unendlichen Geschichte. Und auch sie muss bekämpft werden. Gemeinsam. Womit der Bogen zu den heutigen Problemen wieder gespannt ist.