Andreas Völlinger: Burg Tollkühn

Wenn die eigenen Eltern berühmt sind, dann kann das ja eine Menge Vorteile haben. Kann, muss aber nicht. Für Siggi jedenfalls ist es nicht so toll, wenn jeder bei Eltern wie Siegfried und Kriemhild von ihm erwartet, dass er das Heldentum sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hat, den Sprössling aber bereits kleine Mäuschen oder Spinnen in die Panik treiben. Was da los ist, wenn auf dem Stundenplan der Heldenschule das Fangen kantropischer Killerhasen oder der Umgang mit Krallenwürgern steht, kann man sich ausmalen. Aber all diese Monster sind gar nichts im Vergleich zu Hagen, eingebildeter Heldennachwuchs und Lebensschwermacher. Doch Siggi ist nicht allein, ihm zur Seite stehen die ehrgeizige Brünhild, der tollpatschige, aber herzensgute Elf Filas und ein Geist – da fallen Heldentaten gar nicht so schwer. Selbst dann, wenn sie eigentlich so nicht geplant waren.

Dieses Buch hat das Potenzial, selbst Lesefaule einzufangen. Und notfalls lässt es sich auch ganz wunderbar vorlesen. Die Charaktere sind mega-sympathisch und auch, wenn die kleinen Helden noch Eingewöhnungsschwierigkeiten haben, diese Schule hat Zukunft – das zeigt sich schon in Band zwei, der bereits erschienen ist und sicher nicht der letzte war.