Andreas Völlinger: Burg Tollkühn

Wenn die eigenen Eltern berühmt sind, dann kann das ja eine Menge Vorteile haben. Kann, muss aber nicht. Für Siggi jedenfalls ist es nicht so toll, wenn jeder bei Eltern wie Siegfried und Kriemhild von ihm erwartet, dass er das Heldentum sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hat, den Sprössling aber bereits kleine Mäuschen oder Spinnen in die Panik treiben. Was da los ist, wenn auf dem Stundenplan der Heldenschule das Fangen kantropischer Killerhasen oder der Umgang mit Krallenwürgern steht, kann man sich ausmalen. Aber all diese Monster sind gar nichts im Vergleich zu Hagen, eingebildeter Heldennachwuchs und Lebensschwermacher. Doch Siggi ist nicht allein, ihm zur Seite stehen die ehrgeizige Brünhild, der tollpatschige, aber herzensgute Elf Filas und ein Geist – da fallen Heldentaten gar nicht so schwer. Selbst dann, wenn sie eigentlich so nicht geplant waren.

Dieses Buch hat das Potenzial, selbst Lesefaule einzufangen. Und notfalls lässt es sich auch ganz wunderbar vorlesen. Die Charaktere sind mega-sympathisch und auch, wenn die kleinen Helden noch Eingewöhnungsschwierigkeiten haben, diese Schule hat Zukunft – das zeigt sich schon in Band zwei, der bereits erschienen ist und sicher nicht der letzte war.

Aron Dijkstra: Ritter Rufus, der Drachenkämpfer

[aartikel]3219117368:left[/aartikel]Der kleine Ritter Rufus kann es kaum erwarten: Er will mit einem richtigen Drachen kämpfen und endlich, endlich ist es soweit. Er darf es mit dem Drachen Bruchhorn aufnehmen, der sich hoch oben in den Bergen versteckt und zu dem sich schon seit Ewigkeiten keiner mehr getraut hat. Aber Rufus ist mutig und der Drache ziemlich hochnäsig. Er lacht schallend, als er das Ritterchen mit seinem kleinen Schwert sieht – so will er nicht mit ihm kämpfen. Das findet er unfair. Immer und immer wieder schickt der große, fürchterliche Drache Rufus ins Dorf, um sich noch besser zu bewaffnen – und letztendlich finden die beiden den Kampf, in dem sie sich gleichwertig gegenüberstehen.

Diese kleine Geschichte von einem stigmatisierten Drachen, der doch lieber plaudern und spielen möchte, ist putzig und schön bebildert. Sie erzählt etwas über den Mut, zu sich selbst zu stehen genauso wie über den Mut, über seine eigenen Grenzen zu gehen – und in Situationen Lösungswege zu erkennen, die vorher nicht diskutabel waren. Wäre vielleicht gerade auch was für unsere Politiker.