Guillaume Musso: Vierundzwanzig Stunden

Nicht umsonst ist der ehemalige Gymnasiallehrer Musso immer wieder auf den ersten Plätzen der französischen Bestsellerlisten (und nicht nur dieser) zu finden. Seine Figuren sind extrem durchdacht, haben in der Regel einiges durchgemacht und sind echte Charakterköpfe. Nie perfekt, dafür umso liebenswerter. So wie Arthur Costello. Er kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur und reist auf den Spuren seiner Vorfahren durch die Zeiten. Für ihn vergehen nur Tage, für seine Umwelt sind es Jahre – und alles, was er sich aufbaut, wird zum Ende hin verschwinden, das prophezeit ihm sein Großvater, von ihm in einer spektakulären Aktion aus der Psychiatrie befreit und sein einziger wirklicher Verbündeter – egal, welche Worte man wählt, man würde diesem Buch nicht gerecht. Zum einen, weil man zu viel verraten würde und damit das Konstrukt Mussos zerstören würde, zum anderen, weil die Geschichte so komplex ist, dass man sie keinesfalls in wenige Zeilen fassen kann.

Das Buch ist ein typischer Musso, ein Spiel mit den Zeiten, den Realitäten einzelner Persönlichkeiten, ein bisschen Liebesroman, ein bisschen Thriller und ein völlig überraschendes Ende. Und das ist das wirklich einzige Manko dieses Buches, das Ende kommt viel zu überraschend, viel zu schnell und lässt dem Leser keinen Atemzug – genial auf der einen Seite, ein bisschen zu heftig auf der anderen. Beim Buch mag das noch gehen, blättert man eben zurück, liest noch mal nach. Beim Hörbuch, das übrigens von Richard Barenberg sehr gut vertont ist, wird es da schon schwieriger. Am besten, man beginnt gleich wieder bei Track eins.
Doch trotz aller schlussendlichen Verwirrung hat dieses (Hör)Buch die Note eins verdient. Mit Stern.
5.0 Stars (5,0 / 5)