Jutta Wilke: Roofer

Die erste Reaktion der von uns befragten Zielgruppe auf das Cover war: Cool.
Und damit ist eigentlich alles gesagt, denn „Roofer“ trifft den Nerv. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das ist es, was sie wollen, die Extremkletterer, die ohne Sicherung die Stadt unsicher machen, das Ganze dann filmen und mit den Klicks im Netz die Bestätigung bekommen, die sie suchen.

In diesem Jugendroman geht es genau um eine solche Gruppe von Jugendlichen: Um Alice, die durch ihre Freundin Nasti in eine Rooferszene gerät. Um die Familienhintergründe, die unter anderem dazu geführt haben, um Ängste, die überspielt werden, um Mutproben und Liebesbeweise und darum, wie es sich anfühlt, wenn andere etwas von einem verlangen, das man eigentlich nicht bereit ist zu geben. Erinnert fast ein bisschen an „Denn sie wissen nicht, was sie tun …“
Das Thema selbst ist schon fesselnd, aber wirklich packend wird das Buch erst durch seinen Aufbau: die wechselnde Erzählperspektive, der doch relativ kurze Zeitraum und die Authentizität der Charaktere überzeugen den jugendlichen Leser. Genau wie der auf die Zielgruppe zugeschnittene Schreibstil. Besonders gelungen ist die Rückblende, die erzählt, wie es zum Heute kam, die dabei doch viele Fragen offen lässt und damit dem Leser die Möglichkeit gibt, das Ganze weiterzudenken und seine Schlüsse daraus zu ziehen.