Akram El-Bahay: Wortwächter

Ein Summen als ob tausend Worte die Luft erfüllten – Tom hat eine besondere Gabe, von der er nur durch Zufall erfährt. Er ist in der Lage Lebensseiten zu lesen. Was das bedeutet, erlebt er zum ersten Mal, als er die Ferien bei seinem Onkel verbringen soll – ohne Internet, Fernseher und Co, dafür aber mit gefühlten tausend Büchern – und als genau dieser Onkel entführt wird. Um ihn zu retten, muss er gemeinsam mit dem Butler Will und seiner Neu-Freundin Josephine zahlreiche Abenteuer bestehen – im Reich der Dichter und Denker.
Dies ist eine der Geschichten, bei denen man von Anfang an spürt, dass sie durchdacht sind und zwar bis ins kleinste Detail. Man erfährt, eigentlich mehr so nebenbei, viel über berühmte Schriftsteller und ihre Werke, über Charaktere der Weltliteratur und die Besonderheiten, die Schriftsteller miteinander verbinden. Der rote Faden zieht sich durch all die 300 und irgendwas Seiten und keine davon ist langweilig. Dem Autor, dem Halbägypter Akram El-Bahay, ist es – und man muss sagen, wieder einmal – gelungen, ein Buch zu schreiben, das auch männliche Lesemuffel in seinen Bann ziehen kann. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert.