Liesel Malm ist seit vielen Jahren als Kräuter-Liesel bekannt, sie hält Vorträge, schreibt Bestseller aus dem Heilpflanzenbereich, hat selbst einen Garten voll mit allem, was man zum Heilen braucht und würden wir ein paar Jahrhunderte die Zeit zurückdrehen, dann …
Frauen mit ihrem Wissen gibt es schon immer, aber nur wenigen ist es gelungen, es durch die Zeiten zu retten. So langsam aber kommt das alte Wissen wieder durch und den Menschen wird klar, dass bei all dem Gift um sie herum die Pflanzen ihnen helfen können. Und zwar nicht nur als Pulver und Tinkturen, sondern auch als Nahrung.
Sowohl Liesel Malm als auch ihre Tochter Magret Möbus waren an Krebs erkrankt und beiden sind davon überzeugt, dass ihre ausgewogene, überwiegend basische Ernährung und der Nutzen von Knollen wie Zwiebeln oder Ingwer ihnen dabei geholfen hat, die tückische Krankheit zu besiegen.
In ihrem neuesten Buch zeigt die Pflanzenkennerin, wie viele Pflanzen und Wirkstoffe es gibt, die antiobiotische Wirkung zeigen. Das wird umso wichtiger als es uns immer bewusster wird, welchen Schaden wir anrichten, wenn wir jeden bakteriellen Infekt – und leider oft auch jeden viralen – mit künstlichen Antibiotika versuchen in die Knie zu zwingen und dabei selbst in die Knie gehen.
Künstliche Antibiotika greifen nicht nur das an, was bekämpft werden soll, sondern richten richtig Schaden an, vor allem im Darm, der für unsere Gesundheit unerlässlich ist. Dabei haben viele Pflanzen im Lauf der Jahrmillionen antibiotische Wirkstoffe entwickelt, die wir mitnutzen dürfen. Die 50 wichtigsten werden in diesem Buch vorgestellt, mitsamt ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
Ein Buch, das man vor allem zuhause haben sollte, wenn Kinder mit im Haus leben. Denn es gibt viele Möglichkeiten der schnellen Hilfe aus der Natur – und in den meisten Fällen ist es das wert, es erst einmal auszuprobieren. Und so manch einer kommt vielleicht auch auf den Gedanken, sich ein kleines Kräutergärtchen anzulegen.
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Das große Arthrose-Kochbuch
Wir werden alle nicht jünger und bereits ab dem 35. Lebensjahr beginnt bei der Hälfte aller Menschen eine eindeutige Abnutzung der Gelenke: Arthrose. Doch die kann man auch schon in jüngeren Jahren bekommen: durch Fehlstellungen zum Beispiel. Oder durch Übergewicht.
Jetzt kann man natürlich zum einen die Schmerzen mit Medikamenten bekämpfen, wobei das über all die Jahre nicht wirklich gesund ist, man kann aber auch mit anderen Mitteln die Gelenke unterstützen. Zum Beispiel mit der richtigen Ernährung. Und hier sind wir wieder an dem Punkt angelangt, der uns nahelegt, uns gesund zu ernähren. Wenig Zucker, wenig bis gar kein Fleisch, Fisch in Maßen, viel Gemüse, kein Alkohol etc. etc. etc. – nicht unbedingt jedermanns Sache.
Und wie so oft bei Kochbüchern dieser Art: Das Rad wurde auch hier nicht neu erfunden! Relativ wenig Info über Arthrose und die dazugehörigen Entzündungen und relativ viel Rezepte, zwar alltagstauglich aber auch ein wenig langweilig. Und ganz ehrlich, wenn man sieht, dass schon wieder Sven-David Müller seine Finger im Spiel hatte, dann möchte man ihm gerne mitteilen: Zucchinisuppe, Tomatensalat oder Paprika-Penne sind nicht gerade die Revolution in der deutschen Küche. Egal unter welchem Aspekt. Und „Rezepte, die der ganzen Familie schmecken“ – wer Kinder hat, wird dem vielleicht bei Pfirsich-Vanille-Sauce zustimmen, aber sicher nicht bei Rote Beete mit Mozarella, Forellenaufstrich oder gefüllten Datteln. Man kann nun mal nicht jedem gerecht werden – und man sollte auch nicht auf jeder (Ernährungs-)hochzeit tanzen, irgendwann wird’s nämlich ein wenig unglaubwürdig.
(2,5 / 5)
Robert Schleip: Faszien in Sport und Alltag
Faszien sind so ziemlich das Faszinierendste, was in den letzten Jahren seinen Weg ins medizinische Allgemeinwissen gefunden hat. Erst 2007 hat der erste Kongress der Faszienforschung in Boston stattgefunden. Glaubte man jahrzehntelang, Verspannungen säßen in den Muskeln, so weiß man heute, dass es meist eher das über den Muskeln sitzende Fasziengewebe ist, das Schmerzen verursacht. Der führende Faszienforscher Robert Schleip, der nicht nur Humanbiologe, sondern auch Psychologe ist, hat gemeinsam mit Amanda Baker, einer Yogalehrerin, dieses Buch entwickelt. Und dabei zahlreiche Experten zu Wort kommen lassen: Über ein Gewebe, das man viel zu lange außer Acht gelassen hat und das, den Körper wie ein Netz umspannend, stark von der persönlichen Vorgeschichte der Spannungskräfte abhängt.
In diesem Buch hier erfährt man ausführlich, was Faszien überhaupt sind, welche Auswirkungen Störungen in ihrem Bereich haben können, wie Verletzungen oder chronische Schmerzen entstehen können, wenn das Fasziengewebe verspannt ist und wieso elastische Faszien für Kampfsport unerlässlich sind. Allerdings sehr theoretisch. Das Buch wirkt fast wie das Fachbuch eines Studenten und nicht wie eines, in dem man gerne auch als Laie mal ein bisschen herumstöbert. Gleiches gilt für die Sprache: Auch sie richtet sich in vielen Fällen eher an Personen mit medizinischen Vorkenntnissen.
(3,0 / 5)
Anna Trödes/Bettina Knothe: Neuro-Yoga
Yoga hat tausend Gesichter und gerade in letzter Zeit entstanden Strömungen, die mehr an Yoga entlanggeschrammt sind als eigentlich den Gedanken des Yoga zu leben. Soll es doch eigentlich darum gehen, zu erlernen, den Geist zu klären, Gedanken vorbeifließen zu lassen, seine Mitte zu finden, sich mit sich selbst anzufreunden. Das Ziel der Autoren war es, Wissenswertes rund ums Yoga verständlich zu kommunizieren. „Unser Gehirn schreibt unsere Geschichte, und gleichzeitig schreiben sich unsere Erlebnisse und Erfahrungen als Geschichte in unser Gehirn und unseren Körper ein“ – so erklären Anna Trökes und Bettina Knothe wie alte Weisheitspraxis auf unser Gehirn wirkt. Letztendlich geht es um etwas, was seit rund 2000 Jahren bekannt ist, was wir aber erst heute bildgebend nachweisen und damit irgendwie auch glauben können. Die Erkenntnisse von damals ergänzt durch die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften – das ist das, was die Zweifler dieser Welt brauchen.
Das Autorenteam besteht aus Kapazitäten aus beiden Welten. Anna Trökes hat sich einen Namen gemacht in der Welt des Yoga. Sie bildet seit mehr als drei Jahrzehnten Yogalehrer aus und unterrichtet europaweit. Bettina Knothe dagegen kommt aus der Wissenschaft. Sie ist Diplombiologin mit einer Promotion in Umweltwissenschaften.
(3,9 / 5)
Dr. Anne Katharina Zschocke: Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit
Wenn wir an Bakterien denken, dann denken wir irgendwie an etwas Ekliges, Krankmachendes, das dringend bekämpft werden muss. Dabei ist es genau andersherum. Wir werden krank ohne Bakterien. Gerade unser Darm ist eine Ansammlung von Tausenden Bakterien, die ein sogenannte Mikrobiom bilden und, das haben neueste Studien bewiesen, verantwortlich sind für unsere Gesundheit. Seit vielen Jahren hält die Ärztin Anne Katharina Zschocke Vorträge über Effektive Mikroorganismen, doch erst jetzt , so sagt sie, ist der richtige Zeitpunkt für ein Buch darüber. Denn die Erkenntnis, dass der Darm ein sehr viel entscheidenderes Organ ist als man bisher angenommen hat, hat sich erst jetzt herumgesprochen. Dabei hat man auch vorher schon beobachten können, dass zum Beispiel Antibiotika durch das Zerstören der Darmflora sogar Wesensänderungen beim Menschen auslösen können.
Letztendlich ist das Fazit dieses Buches: Achtet auf Eure Ernährung, vergiftet Euren Körper nicht und vor allem, vertraut auf die Macht der Bakterien. Denn diese, davon ist die Autorin – gut begründet – überzeugt, können deutlich mehr als wir ihnen zutrauen. Waren es doch diese Mittler zwischen der Welt des Sichtbaren und des Unsichtbaren, die für das Entstehen unserer Welt überhaupt erst verantwortlich zeichnen.
(3,1 / 5)