Liz Pichon: Tom Gates – krass cooles Kritzelzeug

Jungs wissen sofort, wovon man spricht, wenn man Tom Gates erwähnt. Und die meisten von ihnen finden ihn richtig cool. In Band 16 sind endlich Ferien und Tom freut sich darauf, Zeit mit Derek zu verbringen, Delia ein paar Streiche zu spielen und die ganze Zeit Süßigkeiten und Chips zu essen. Doch dann haben seine Eltern seine Ferien in die falsche Kalenderwoche eingetragen, keiner hat Zeit und Tom ist sozusagen gezwungen, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Aber glücklicherweise fällt ihm da genug ein.

Kritzeln, basteln, rätseln – und der Leser darf mitmachen. Vielen Jungs gefallen die Tom-Gates-Bücher vor allem deshalb, weil sie nicht so viel lesen müssen. Die Kombi aus Comic und Buch allein – man kennt das auch aus anderen Reihen – kann durchaus animieren, endlich mal wieder ein klassisches Buch in die Hand zu nehmen. Auf dem E-Reader allerdings sollte man das Buch nicht unbedingt lesen, denn dann geht der ganze Mitmach-Spaß verloren.

Heike Abidi: Hilfe, ein Spiegelbill

Klamotten, Schuhe, Badesachen, ein 1000-Teile-Puzzle, Handy, Jonglierbälle, ein Fußball, neun dicke Bücher … Seine Eltern müssen beruflich für sechs Wochen nach Afrika und auch, wenn Silas seine Oma mag, wappnet er sich doch schon mal für die große Langeweile. Omi allerdings lässt es gar nicht so weit kommen und meldet den schüchternen Silas im Ferienlager an. Als dann auch noch – im Gegensatz zu ihm – sein Spiegelbild niest und sich als Salis, der Spiegelbill, vorstellt, gerät die Welt des Zehnjährigen völlig aus den Fugen. Er lässt sich dazu überreden, mit Salis zu tauschen und muss dann hilflos mit ansehen, wie dieser sein Leben auf den Kopf stellt.

Die Autorin hinterlässt auf dem (Jugend-)Buchmarkt zahlreiche Spuren, allerdings meist unter einem Pseudonym. Dass sie schreiben kann, lässt sich jedoch am besten daran feststellen, dass „Hilfe, ein Spiegelbill“ ein optimales Buch zum Vorlesen ist. Ein Ritual, das auch Grundschulkindern durchaus noch gefällt.