Hauptperson ist Mona. Sie hat eine psychisch kranke Mutter. An manchen Tagen ist alles gut, an anderen schafft es ihre Mama nicht einmal, vom Sofa aufzustehen, um ihr die Haustüre zu öffnen. Sie ist zu schwach zum Kochen und überall liegt alles herum. Doch nicht nur Mama ist traurig, Mona auch. Vor allem dann, wenn sie das Gefühl hat, alle um sich herum anlügen zu müssen. Die Lehrerin, die Freundin – Mona spürt, dass sie nicht über Mamas Krankheit sprechen kann. Und versucht, alles zu tun, damit Mama sich freut, gibt sich die Schuld, wenn es nicht klappt. Doch manchmal wird sie auch wütend. Zum Beispiel dann, wenn sie sich geniert, Freunde zu sich einzuladen, denn es könnte ja einer der Traurigtage sein. Eines Tages nimmt sie allen Mut zusammen und erzählt ihrer Lehrerin von der Situation und damit ändert sich alles….
Im ihrem Vorwort erklärt die Autorin zunächst einmal, was es für ein Kind bedeutet, wenn ein Elternteil psychisch krank ist. Das fängt schon damit an, dass niemand gerne und vor allem offen darüber spricht, es wird unter den Tisch gekehrt, man schämt sich, auch die Angehörigen. Für die Kinder macht es das nur noch schwerer. „Sonnige Traurigtage“ ist einer der gelungenen Beiträge in der jüngsten Vergangenheit, um Kindern in dieser Situation zu zeigen, dass sie erstens nicht schuld sind und zweitens nicht allein. Auch, wenn es ihnen oft so vorkommt.
Die Autorin geht sehr praktisch an das Thema heran, lässt Mona im zweiten Teil selbst alles erklären, was sie vom Hausarzt, dem Psychiater und den Beratungsstellen weiß – und hilft mit praktischen Tipps wie der Nummer gegen Kummer weiter.
Kleine Kinder, die ja ebenso unter einer psychischen Erkrankung leiden, müssen beim Lesen des Buches noch unterstützt werden, am besten, man sortiert vorher ein wenig aus und sucht altersgerecht heraus, was sich eignet. Aber ab etwa 8 Jahren ist es kein Problem, gerade einem Kind, das sich schwer tut, darüber zu reden, ein solches Buch auch einfach einmal in die Hand zu drücken. Sozusagen als Gesprächsbasis. Zudem sollte es in Beratungseinrichtungen und auch in Kindertagesstätten nicht fehlen. Denn die Zahl der psychischen Erkrankungen scheint zu steigen – vielleicht sieht man aber auch heute nur genauer hin. (4,0 / 5)