‚Rubinroter Sommer‘ ist eine wahre Geschichte. Die Geschichte einer verheirateten Frau und Mutter, die sich erst spät im Laufe ihrer Ehe bewusst wird, dass sie Frauen liebt. Eine Frau, um genau zu sein: Kathleen. Diese Erkenntnis ist für sie schon nicht einfach. Für ihre Familie, explizit ihren Mann aber noch viel weniger. Zunächst hält der dominante Franz, dessen Leben nur aus Arbeit und Ausbau des familieneigenen Unternehmens besteht, das Ganze für einen Scherz. Als ihm klar wird, dass es der volle Ernst seiner Frau ist, hofft er auf einen netten Dreier. Doch als Karina sich entschließt, ihn zu verlassen, da tobt er. Versucht mit allen Mitteln, die beiden zu trennen. Aber es gelingt ihm nicht, die Liebe der zwei Frauen wird immer stärker und irgendwann lässt Franz sie nicht nur zu, sondern sorgt auch dafür, dass sie die absolute Erfüllung findet.
Wer jetzt einen erotisch angehauchten Lesbenroman erwartet hat, der liegt komplett daneben. Aus dem Nähkästchen plaudert Karina Lorenz nicht. Ihr geht es, und das merkt man in fast jeder Zeile, darum, ihre Geschichte zu erzählen, möglicherweise auch ein bisschen darum, Verständnis zu ernten für den nicht gerade typischen Weg, den sie eingeschlagen hat. Unterstützt wird sie beim Erzählen von Andrea Micus, einer Journalistin, die Karina und Kathleen im Rahmen einer Reportage kennengelernt hat. Das Buch ist trotzdem nicht wirklich flüssig zu lesen. Es hat seine Längen, die manchmal nicht nur lang, sondern auch langweilig werden. Trotzdem: Wer gerne in andere, fremde Leben eintaucht, wird hier fündig.
(2,5 / 5)