Charlotte Habersack: Bitte nicht öffnen – bissig!

Was macht man, wenn irgendwo „Bitte nicht öffnen“ draufsteht und man in einer Stadt lebt, deren Name Boring Programm ist? Ganz klar, man gerät in Versuchung. Da geht es auch Nemo nicht anders und er macht das Päckchen auf, das an „Niemand am Arsch der Welt“ adressiert ist. Könnte ja für ihn sein. Schließlich heißt Nemo auf Lateinisch Niemand und auch der Rest der Adresse könnte mit ein bisschen Phantasie stimmen. Zunächst sind er und sein Freund ziemlich enttäuscht – bloß ein blödes Plüschtier. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Es beginnt zu schneien, das Plüschtier wächst und stellt sich als waschechter Yeti mit ziemlichem Appetit heraus…Der Wettlauf gegen die Zeit, den Nemo und seine besten Freunde jetzt antreten müssen, ist reichlich amüsant. Auch, wenn die einzelnen Charaktere teilweise ein bisschen zu überzeichnet sind.

Das Buch eignet sich zwar ganz hervorragend zum Selbst- und Vorlesen, aber die CD ist stimmlich ein echtes Highlight. Wanja Mues. Der Sohn des vor wenigen Jahren tödlich verunglückten Dietmar Mues macht seinem Vater alle Ehre. Einziger Nachteil beim Hörvergnügen, das Cover kommt lang nicht so gut zur Geltung wie beim Buch.

Charlotte Habersack ist wieder einmal ein echter Leseanreiz gelungen und dazu noch einer, der sich für Jungs wie für Mädchen gleichermaßen eignet. Kein Wunder, ist sie doch auch die Autorin eines der witzigsten Bilderbücher der letzten Jahre.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Annette Langen/Anne-Kathrin Behl: Graciella will ein Einhorn sein

Allein der Titel und das niedliche Nashornmädchen vorne drauf versprechen ein lustiges Bilderbuch über die Eitelkeit, über das Finden dessen, was zu einem passt und Träume, die man sich verwirklichen kann, wenn man nur richtig will. Egal, wie aussichtslos die Situation erscheint.

So denkt man, wenn man dieses Bilderbuch in die Hand nimmt – und wird dann leider total enttäuscht.
Zum einen ist es zu wenig Text und dieser ist sozusagen unvorlesbar, ein absolutes No-Go bei einem Bilderbuch, und dann ist Graciella nicht nur ein fürchterlich vorlautes Gör, die Geschichte nimmt auch noch eine sehr unschöne Wendung. Es soll ein Buch sein über das Selbstständigwerden, über den Mut, den man braucht und über die Macht des inneren Glauben. Aber Annette Langen, die Mutter des berühmten kleinen Hasen Felix, hat hier deutlich daneben gegriffen. Und auch die Illustrationen verlieren zunehmend, sozusagen von Seite zu Seite mehr, an Charme. Ein Bilderbuch, von dem man leider sagen muss: Absolut nicht zu empfehlen.
0.5 Stars (0,5 / 5)

Sebastian Meschenmoser: Rotkäppchen hat keine Lust

Der hungrige Wolf kann zunächst sein Glück nicht fassen, als ihm glatt ein süßes kleines Mädchen über den Weg läuft. Perfekt als Mahlzeit, denkt er sich und da er weiß, dass man kleine Mädchen erst umgarnen muss, wenn man möchte, dass diese mit einem mitgehen, fragt er höflich nach, wohin des Weges sie denn sei. Sie will zur Großmutter. Oder besser gesagt, sie will eigentlich nicht. Denn sie kann sich Schöneres vorstellen, als an einem Sonntagnachmittag durch den Wald zu hatschen, nur um der Oma zu gratulieren. Der Wolf kann es nicht fassen: Was ist sie nur für eine Enkelin? Hat als Geschenk einen ollen Kaugummi, einen Ziegelstein und eine alte Socke dabei. Keinen Wein, keinen Kuchen, keine Blumen – nichts von dem, was Großmütter eben so mögen. Das kann er nicht mit ansehen und der Wolf kümmert sich darum, dass Omas Geburtstag sich auch wirklich Jubeltag nennen kann. Dabei verstehen sich Wolf und Oma gleich so gut, dass der Vierbeiner bei ihr einzieht.

Allein Rotkäppchens Gesicht ist unübertroffen. Der Trotz steht ihr gut. Aber das ist nicht das einzige Geniale an diesem Kinderbuch. Einfach anders ist auch die Art und Weise, mit der die kindlichen Leser hier erklärt bekommen, warum man nicht allein im Wald umherstreifen sollte und wie die bösen Wölfe dieser Welt vorgehen. Allein lesen lassen sollte man die Kinder dieses Bilderbuch aber nicht – es ist doch durchaus erklärungsbedürftig. Und am Schluss leider auch nicht logisch. Punktabzug.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Anne Mairo: Kleopatra im Aquarium

Sie ist Teil des Berliner Autorenkombinats Kommando Torben B. und ihrer Sprache merkt man an, dass sie jung und irgendwie hip ist. Klingt nach dem Klassiker – entweder Werbeagentur oder Newsroom. Anne Mairo hat mit der Figur der 29-jährigen Halbitalienerin Mona – die übrigens, wen wundert’s, in einer Werbeagentur ihr Geld verdient – eine kleine tragisch-komische Protagonistin geschaffen. Mona beschäftigt sich beruflich mit Energydrinks, die, warum auch immer, sexy sein sollen und privat mit Dennis, der diesbezüglich deutlich mehr aufzuweisen hat. Das Leben läuft rund für sie. Bis ihre Tage ausbleiben und das nicht das bedeutet, was es normalerweise bedeutet…

„Kleopatra im Aquarium“, der Titel ist gut. Der Stil auch, aber der Story fehlt irgendetwas. Man liest, und man liest durchaus interessiert und plötzlich nähert man sich dem Ende und wundert sich, wo der Höhepunkt oder wenigstens die Wendung bleibt. Fragt sich, warum Mona sich so stur weigert, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen. Trennung vom Traummann? Kein Problem. Anderer Lebensweg als vorgesehen? Was soll’s. Das dürfte vielen Lesern gerade bei so einem sensiblen Thema deutlich zu wenig sein. Andererseits sprüht das Buch stellenweise auf eine reizvolle, intelligente Art. Angeblich wird der Leser, oder wahrscheinlich doch eher die Leserin, nach der Lektüre die 30er Generation und ihre Lebenswelt besser verstehen werden, ob dem wirklich so ist und ob die in den 1980ern Geborenen tatsächlich so oberflächlich sind, mag jeder selbst beurteilen. Lesenswert ja. Aber nur, wenn man gerade nicht auf wilde Flüsse, sondern auf plätschernde Bäche steht.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Teri Terry: Book of Lies

Sie begegnen sich zum ersten Mal auf der Beerdigung ihrer Mutter und nur eine wusste davon, dass es die andere gibt. Piper und Quinn hätten unterschiedlicher nicht aufwachsen können. Die eine in einem wohlbehüteten und wohlhabenden Elternhaus, mit netten Freunden, Schulbesuch und tollen Kleidern, die andere in äußerst ärmlichen Verhältnissen mitten im Moor, gemeinsam mit der alten Großmutter, zu der die Leute nur dann kamen, wenn sie im Leben nicht mehr weiterwussten und so verzweifelt waren, dass sie ihre Dienste in Anspruch nahmen. Mal für ein Huhn, mal für ein paar Laib Brot oder etwas Milch.
Die Frage, warum die eine so leben musste und die andere so leben durfte, quält die beiden. Warum dachte die Mutter, sie müsste eines der Kinder wegsperren, vor sich selbst und andere vor ihm schützen? Und hat sie dabei wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Nur langsam kommen die Mädchen auf die Spur eines schrecklichen Familiengeheimnisses und können sich dem Bann dessen kaum entziehen…

Ein typisches Teri-Terry-Buch, auch wenn es sich diesmal nicht um eine Dystopie handelt, sondern die Erzählung eher mit der Vergangenheit in all ihren zeitunabhängigen Schichten spielt. Das Szenario ist düster und magisch, die Art und Weise, wie Mutter und Großmutter versucht haben, die Kinder vor sich selbst zu schützen, reichlich grausam. Bisweilen wundert man sich über die Kaltschnäutzigkeit der Protagonistinnen, über deren Verhalten, das wiederum durch ihr Alter erklärt werden könnte – sie sind Teenager, die beiden Schwestern, und sie agieren wie solche. Sie haben keine Probleme, sich zu verwandeln auf ihrer Suche nach der Identität, jeden Tag ein anderes Gesicht zu zeigen und dabei düstere Seiten zu durchleben, ohne überhaupt nur mit der Wimper zu zucken.

Die Idee ist gut, aber nicht komplett ausgearbeitet. An manchen Stellen hat Teri Terry einige Längen drin, die nicht hätten sein müssen, an anderen hätte sie gern etwas mehr in die Tiefe gehen dürfen. Das Cover, das gewählt wurde, ist dagegen extrem gut geraten. Die Idee, die Farbgebung und die Wahl der Schrift passen exakt zum Buch. „Book of Lies“ trifft genau den Zielgruppengeschmack von rund 15-jährigen Mädchen, mit etwas mehr Rotstift hätte es sich eventuell auch als Empfehlung für Ältere geeignet.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Die zehn besten Kriminalromane im September 2016 – frei nach der Zeit

Weil Kriminalromane hier immer wieder zu kurz kommen, klauen wir einfach bei der Zeit und geben hier die Auswahl wieder, die sich zusammensetzt aus dem Urteil von 21 Literaturkritikern und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

1. Donald Ray Pollock: Die himmlische Tafel
2. Giancarlo de Cataldo/Carlo Bonini: Die Nacht von Rom
3. James Grady: Die letzten Tage des Condor
4. Patricia Melo: Trügerisches Licht
5. Max Annas: Die Mauer
6. Friedrich Ani: Nackter Mann, der brennt
7. Eoin McNamee: Blau ist die Nacht
8. Jesper Stein: Bedrängnis
9. Iain Levison: Gedankenjäger
10. Denise Mina: Die tote Stunde

Joseph Scheppach: Das geheime Bewusstsein der Pflanzen

“Botschaften aus einer unbekannten Welt“ lautet der Untertitel eines Buches, nach dessen Lektüre man Skrupel hat, sich für seinen Mozarella ein bisschen Basilikum zu pflücken. Die wissenschaftliche Aussage, dass Pflanzen ein Bewusstsein haben, die ist nicht neu. Aber die Art und Weise, wie der Wissenschaftsjournalist Joseph Scheppach frühere und aktuelle Erkenntnisse aus der Pflanzenwelt präsentiert, ist superspannend.
Der Nachweis, dass in uns allen Pflanzenatome stecken, die Vermutung, dass alle Zellen – und damit auch die Pflanzenzellen – intelligent sind und ein Gedächtnis haben sowie die Tatsache, dass Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Pflanzen deutlich mehr Sinne besitzen als wir – das alles gibt zu denken. Genau wie die Ergebnisse des Biologen Anthony Trewavas, immerhin Mitglied der Royal Society, der herausgefunden hat, dass das Grünzeug tatsächlich stur sein kann. Und damit nicht genug, es ist sogar in der Lage, in die Zukunft zu sehen. Die Dimension Zeit scheint für Pflanzen eine ganz andere Bedeutung zu haben – kein Wunder: Man denke nur an tausendjährige Linden.
Ob Pflanzen wirklich telepathische Fähigkeiten haben, wie das vor allem vom Bambus vermutet wird, was Blätter mit Computern gemein haben und ob Wurzeln soziale Intelligenz besitzen, zu all diesen Fragen fasst Scheppach die aktuellsten Erkenntnisse zusammen – und auch, wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass man ein wenig biologisches Grundwissen mitbringen muss – verständlich ist es allemal. Der Autor bemüht sich, den schmalen Grat zu gehen zwischen reiner Wissenschaft und unterhaltsamer Wissensvermittlung. Seine Aussagen sind belegt, der Griff in die Esoterik-Kiste wird so gut es geht vermieden. Obwohl man tatsächlich versucht sein könnte, nach der Lektüre dieses Buches den nächstbesten Baum einfach mal kurz zu umarmen.
4.5 Stars (4,5 / 5)

Nikolai Popov: Warum?

Dieses Kinderbuch ist nicht neu, nur neu aufgelegt – aber leider trotzdem tagesaktuell. Der als jähzornig geltende Kim Jong Un spielt ein bisschen mit Atomwaffen, Boko Haram wütet nicht nur in Nigeria, die Ukraine wird gebeutelt, der Terror des IS steht bei uns vor der Tür… es gibt kaum ein Kind mehr in den deutschen Großstädten, das nicht eines kennt, das flüchten musste. Unsere Besorgnis überträgt sich auf die Kinder, die Nachrichten sind manchmal kaum zu ertragen und erschrecken immer wieder zwischen fröhlichem Geplapper aus Radio und Fernsehen. Das Thema Krieg kann nicht totgeschwiegen werden, die Kinder bekommen es mit, ob man will oder nicht.

Es gibt zahlreiche Kinderbücher für jedes Alter, die sich auf ihre Weise mit dem Thema beschäftigen. Und dabei helfen wollen, Gehörtes und Gesehenes zu verarbeiten. Von Claude Dubois „Akim rennt“, das man bereits mit Sechsjährigen lesen kann bis zu „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, das man frühestens ab zwölf lesen sollte. Auch bei Minedition hat man sich mit dem Thema auseinandergesetzt und ein Buch mit dem Titel „Warum?“ herausgebracht, das vor allem durch seine Bilder lebt. Es erklärt auf ganz einfache Weise, wie ein klassischer Krieg entsteht und dass man schon im Kleinen viel verhindern könnte. Frei nach Ottfried Preußlers Motto: „Mit Mut und Entschlossenheit lässt sich manches gegen Gewalt und Willkür bewirken auf dieser Welt – übrigens auch im Frieden.“

Nikolai Popov arbeitet mit den Farben, lässt ihnen den Vortritt. Leicht und beschwingt beginnen die Zeichnungen, zunehmend wird es düsterer und dunkler. Gewalt und die erzeugte Gegengewalt, der Hass und die Wut – die Farben, die man damit in Verbindung bringt, nehmen immer mehr überhand. Ein Buch mit einem eigentlich traurigen Ende, aber auch hier ist „eigentlich“ wieder eine Einschränkung, denn Popov lässt es seinen kleinen tierischen Hauptfiguren offen, es in Zukunft besser zu machen. Die Gewaltspirale zu unterbrechen. Und so langfristig für Frieden zu sorgen. Schwer einzuschätzen, ab welchem Alter ein solches Buch verwendet werden sollte – hier hängt es stark vom Entwicklungsstand des Kindes und vor allem von seinen Fragen ab. Denn gerade ein Buch wie „Warum?“ eignet sich, um Unverständliches ein wenig besser zu „begreifen“. Antworten kann es auch nicht liefern.

„Warum?“ ist eines der Bilderbücher, die man auch Älteren nahelegen kann. Als Anregung für Diskussionen zum Beispiel im Schulunterricht, aber auch als Symbol der ausgestreckten Hand nach einem Streit.

3.2 Stars (3,2 / 5)

Laura Lackmann: Die Punkte nach dem Schlussstrich

Momentan sind sie groß im Rennen, die scheiternden Großstadtmenschen, die einsamen Wölfe, die psychisch Angeschlagenen, die Zerrissenen – und sie haben es auch Laura Lackmann angetan. Ihre Protagonistin Luzy ist die typische Großstadtpflanze, die den Großteil ihrer Kraft in die Liebe investiert – beziehungsweise in das, was sie dafür hält. Regelrecht besessen ist sie davon, zu lieben und geliebt zu werden, die perfekte Frau zu sein: „Ich wollte Apollo unbedingt lieben. ‚Ich liebe dich.‘ Apollo sagte nichts. Nur ein leises, zartes Männerseufzen, das mich wie ein Soundtrack durch mein ganzes Leben begleiten würde.“ Sie sieht sich als Rumpf, der einmal neben einen Mann gepflanzt, dort erst wieder weg kann, wenn dieser sie zerstört. Würde alles für ihn tun. Die familiären Hintergründe sind für ein solches Verhalten wie geschaffen: der Vater ein depressiver Maler, die Mutter Pornodarstellerin – eine Hassliebe vom Feinsten. Luzy ein unerwünschtes Kind, das sich keine Gefühle erlaubte und lange Zeit als autistisch galt. Dass mit ihr etwas nicht stimmt, weiß sie selbst und das spürt auch der Leser nonstop – sie macht immer wieder die gleichen Fehler, rennt offenen Auges ins Verderben, manchmal bemüht, fast schon angestrengt in der Sprache. Oft zynisch. Ordinär. Vulgär wie auch die Zeichnungen von Laura Tonke, die dem Buch nicht wirklich Mehrwert verleihen. Sie sollen wohl einen authentischen, kritzelzettelartigen Charakter schaffen, degradieren es aber eher ein wenig.

Laura Lackmann, die ihr Regiedebüt mit „Mängelexemplar“ hatte, hat an der New Yorker Filmakademie und an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert und ist heute Drehbuchautorin. „Die Punkte nach dem Schlussstrich“ ist ihr erster Roman.
3.1 Stars (3,1 / 5)

Kurt Tucholsky: Schloss Gripsholm

1931 wurde diese Geschichte zum ersten Mal veröffentlicht und hat bis heute nicht im Geringsten an Charme verloren: Schloss Gripsholm ist eines von Tucholskys bekanntesten und besten Werken.

Beginnend mit einem Schriftwechsel zwischen Tucholsky und seinem Verleger, Ernst Rowohlt, in dem dieser seinen Autor bittet, einmal etwas Leichtes, Heiteres zu schreiben. Etwas mit Liebe und so. Das verspricht dieser, sich durch den Kopf gehen zu lassen und fährt erst einmal für drei Wochen mit seiner äußerst originellen „Prinzessin“ in die Sommerfrische auf Schloss Gripsholm. Um dort, gemeinsam mit Freunden, ein kleines Mädchen vor einer sadistisch veranlagten Heimleiterin zu retten. Eingebettet ist das Ganze in eine für die Zeit äußerst gewagte Liaison à trois und zahlreiche hintergründige Gespräche.

Kurt Tucholsky gehört zu den wichtigsten Autoren der Weimarer Republik. Aber nicht nur das, er war auch ein Herzblutjournalist und Gesellschaftskritiker. Und dass Uwe Friedrichsen ihm seine Stimme für diese Aufnahmen lieh, hätte ihn sicher mit Stolz erfüllt. Denn einen besseren Sprecher für seine süffisanten Worte und Wortspielchen hätte Tucholsky nicht finden können. Es gelingt ihm scheinbar problemlos, von einem Dialekt in den anderen zu wechseln, Emotionen zu verkörpern und im nächsten Moment wieder in den ruhigen Erzähl-Rhythmus zu wechseln. (Ungekürzte Lesung auf 4 CDs)
4.8 Stars (4,8 / 5)