Mariam Gates: Gute Nacht Yoga

Dieses Buch, liebevoll illustriert von Sarah Jane Hinder, wirkt wie ein Kinder-Bilderbuch. Ist es auch. Aber es eignet sich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die Freude an Yoga haben. Denn es erklärt die wichtigsten Figuren auf einfachste Weise und bietet einen Ablauf an, bei dem man sich gemeinsam mit den Yoga-Tier-Figuren auf die Nacht vorbereitet und der gerade vor dem Schlafengehen für die nötige innere Ruhe sorgt. Vor allem in Kombination mit der angebotenen Gute-Nacht-Meditation. Einzelne Elemente lassen sich aber auch prima in den Tagesablauf integrieren und sorgen so für Ruheinseln.

Als Kind gehörte Mariam Gates zu den „Lass-das-Licht-an-und-die-Tür-auf“-Schläfern. Heute schläft sie nach eigenen Aussagen schon, bevor der Kopf das Kissen berührt. Die Autorin besitzt einen Harvard-Master in Pädagogik und hat seit vielen Jahren Erfolg mit ihrem Kid-Power-Yoga-Programm.

Emily Suvada: Cat & Cole – die letzte Generation

Ein Panel, das dafür sorgt, dass man perfekt ist – das ist die Zukunftsmusik, die diese Dystopie schreibt. Krankheiten? Ausgelöscht! Makel? Gibt es nicht mehr! Der eigene Körper ist perfekt. Bis eine tödliche Seuche ausbricht, die zu Kannibalismus führt und die nur eine aufhalten kann: Cat. Sie ist die Tochter eines berühmten Genetikers, ein wahres Nachwuchstalent und anders als andere. Seit ihr Vater gekidnappt wurde, hält sie sich versteckt und während alle anderen in Bunkern leben, versucht sie sich über der Erde am Leben zu erhalten. Als das Versteckspiel immer komplizierter wird, taucht plötzlich Cole auf – und er bringt schlechte Nachrichten. Von nun an sind die beiden so verschiedenen Jugendlichen aufeinander angewiesen. Etwas, das Cat nicht leichtfällt …

Wenn man diesen Band gelesen hat, kann man den zweiten kaum erwarten. Der Spannungsbogen, den die noch junge Australierin Emily Suvada aufgebaut hat, ist auch nach über 400 Seiten noch ungebrochen. Die letzte Generation wird nicht die letzte bleiben, dank einer Protagonistin, die nicht nur ein Geheimnis in ihrer DNA versteckt, sondern die die Interessen aller über ihre eigenen stellt.

Jill Twiss/EG Keller: Ein Tag im Leben von Marlon Bundo

Marlon Bundo ist ein Kaninchen und wie sein Name schon verrät, ein äußerst schickes Kaninchen. Gepflegt. Gut aussehend. Und natürlich gut gekleidet. Der kleine Marlon wohnt mit seiner Familie auf dem Gelände des U.S. Naval Oberservatory, denn sein Großvater ist der Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Marlon erzählt von einem ganz besonderen Tag, dem Tag, an dem er Wesley kennenlernt, das kuscheligste Kaninchen, das Marlon je zu Gesicht bekam. Noch nie hatten die beiden so viel Spaß, doch als sie heiraten wollten, fand das die fürchterliche Stinkwanze – selbst ernannter Anführer der Tiere – gar nicht gut. „Kaninchenjungs heiraten keine anderen Kaninchenjungs! Kaninchenjungs müssen Kaninchenmädchen heiraten.“ Davon ist die Stinkwanze fest überzeugt und will die Hochzeit verbieten. Denn Anderssein geht gar nicht. Diese Aussage führt dazu, dass die Tiere nachdenken, doch das Ergebnis dürfte der Stinkwanze nicht gefallen …

Marlon Bundo ist ein Bilderbuch, das mit anderen kaum vergleichbar ist. Es kommt harmlos daher, aber dahinter steckt eine ganze Menge. An Information, an Lehrreichem, aber auch an Gefühl. Well played.

Aprilkind/van den Speulhof/Pricken: Der Grolltroll

Der Grolltroll hat ganz genau Vorstellungen davon, was er will und wehe, wenn es nicht so klappt, wie er sich das vorstellt: Dann raucht es ihm aus Nasen und Ohren, er stampft mit dem Fuß auf und brüllt ein fettes „Nein“. Es ist, als würde ein Gewitter in ihm wohnen, mit Blitz und Donner und allem, was dazu gehört. Manchmal kann er nicht mal einschlafen vor lauter Wut. Die anderen Tiere nervt das alles und irgendwann lassen sie ihn sitzen. Zuerst ist dem Grolltroll das egal, aber dann merkt er schnell, dass es allein lang nicht so schön ist wie mit den anderen … und dass jetzt etwas nötig ist, was so gar nicht leichtfällt.

Ein bisschen viele Köche für ein Bilderbuch, aber das Ergebnis ist niedlich. Was wohl daran liegt, dass es Köche sind, die etwas von Kinderbüchern und damit auch von Kindern verstehen. „Der Grolltroll“ zeigt kleinen Trotzköpfen, dass man nun mal nicht immer mit dem Kopf durch die Wand kann und wenn es doch mal passiert, wie man aus dieser Situation auch wieder herauskommt.

Schöne Ergänzung: die dazugehörige Plüschfigur