Alan Glynn: Stoff

MDT-48 ist eine Designerdroge, aber nicht irgendeine, sie ist Viagra fürs Gehirn.

Wer sie nimmt, durchschaut in Windeseile sämtliche Zusammenhänge, lernt Sprachen in wenigen Stunden und kann problemlos zum erfolgreichen Day-Trader werden.

Wer sie nimmt, wird über kurz oder lang mit Blackouts zu kämpfen haben, mit Zeitsprüngen und mit tierischen Kopfschmerzen. Beides kann und wird tödliche Folgen haben. Doch das alles weiß Eddie Spinola noch nicht, als er mehr oder weniger zufällig an Hunderte dieser kleinen weißen Pillen gegen den Alltagsfrust gerät. Und als er beginnt, die Sache zu durchschauen, ist es zu spät. Die Lifestyle-Droge nimmt Besitz von ihm, die Sucht schleicht sich fies von hinten an, erst psychisch, dann physisch. Die Dinge nehmen unweigerlich ihren Lauf….

Wer Thriller nicht nur mit Killer gleichsetzt, sondern auf der Suche ist nach einer wirklich guten Story, der liegt mit Alan Glynns „Stoff“ genau richtig. Der Tod, der subtil in diesem Werk die Hauptrolle spielt, hält sich trotzdem dezent zurück. Glynn weiß den Leser zu fesseln, der Spannungsbogen ist geschickt aufgebaut und hält bis zur letzten Silbe an. Ein Buch, das man kaum mehr aus den Händen legen mag!

Die Filmrechte am Erstlingswerk des Iren, das im Originaltitel „The Dark Fields“ heißt, sind bereits nach Hollywood verkauft.
3.4 Stars (3,4 / 5)