Jackie Asadolahzahdeh: Apple zum Frühstück

Jackie A. ist das, was man ein Berliner Original nennt. Eine Königin der Nacht, die sich mit diversen Jobs über Wasser hält – frei nach dem Motto: Lieber Disco als Dispo, deren Haarfarbe genauso häufig wechselt wie ihre Männer und die noch in einer Zeit geboren wurde, als es weder Internet noch Handy gab. Analog geboren – digital erwachsen verbindet sie altertümliche Tagebucheinträge mit Blogs. Was sie beschreibt, ist teilweise skurril und spiegelt doch immer wieder den biederen Kern wider, der selbst in den verrücktesten Nachtschattengewächsen schlummert. Eindrücklich zeigt Jackie A. dem Leser die Welt, in der man noch vor ein paar Jahren weder Geld noch Statussymbole brauchte, um jemand zu sein und die sich heute nicht unbedingt zu ihrem Vorteil verändert.

In einem Interview hat die in zwischen nicht mehr ganz so junge Dame einmal gesagt, dass sie, wie alle Kreativen vom Kind in sich lebt und das Nachtleben ihr Spielplatz sei. Trotzdem lässt sie keinen Zweifel daran, wie schnell selbst dort das Spiel zum Ernst des Lebens werden kann.

Ein Buch, das sich hervorhebt aus der Masse. Das aber auch genau für die gar nicht gedacht ist.
2.7 Stars (2,7 / 5)