Peter Teuschel: Der Mann, der sich in die Zebrafrau verliebte

Kennt man den Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte, dann weiß man auch, wie der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie auf den Titel kommt. Und auf die Idee, ein paar spektakuläre Fälle der Öffentlichkeit zu präsentieren. Da ist einmal der Mann, der seit Jahren in ein Heim abgeschoben brav immer die Tabletten gegen den Wahn nahm und eines Tages plötzlich damit aufhörte – um die Zebrafrau aus Bowies Musikvideo zu küssen oder die Frau, die immer wieder von einer Stadt aus Marmor träumt und erst mit Hilfe des Arztes das Rätsel lösen, aber dann nur wenige Tage genießen kann.

Wer sich für die Untiefen der Seele interessiert, für all das, was nicht der Norm entspricht, nach außen hin aber so aussieht, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Mit Oliver Sacks kann Teuschel allerdings nicht mithalten. Was nicht unbedingt am Spektakulären der Fälle liegt, sondern eher am Stil.
Trotzalledem ein lesenswertes Buch – nicht nur für angehende oder versteckte Seelenklempner, sondern auch für die Menschen, die gerne hinter die Kulissen sehen. Denn da erfährt man viel über den Menschen Peter Teuschel. Und das ist etwas Besonderes in der Welt der Therapie.

Wer mehr von diesem Autor lesen möchte, der sollte seinem Blog folgen. Auch der ist durchaus lesenswert.
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