Clemens G. Arvay: Der Biophilia-Effekt

Heilung aus dem Wald – lautet der plakative Untertitel dieses Buches, das voll im Trend liegt. Dass wir uns im Wald wohlfühlen, dass es uns gut tut, dort mal so richtig tief einzuatmen und dass uns die Umgebung dort, wenn wir gestresst sind, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt, das ist wohl für kaum jemand etwas Neues. Interessant aber ist, dass man jetzt herausgefunden hat, woran das liegt.

Der Mensch ist deutlich mehr mit seiner Umwelt vernetzt, als er das bis heute noch wahrhaben will. Die Japaner wissen das schon länger als wir und nutzen das Waldbaden, um ihr Immunsystem auf Trab zu bringen. Sie tauchen mit allen Sinnen in den Wald ein und sehen das bewusste Einatmen von Waldboden als Therapie bei zahlreichen Krankheiten. Bestimmte Landschaftselemente lassen unsere Stressparameter sinken und schalten von „Flucht und Angriff“ auf „Entspannung“ um. Wir „erden uns“, wenn wir barfuß durch das Gras laufen, wir genesen schneller, wenn wir Pflanzen um uns haben und die Terpene, die Bäume ausatmen, können uns sogar vor Krebs schützen – all das ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen und trotzdem wird es nicht richtig ernst genommen. Die Liebe zu Pflanzen darf einen schönen Garten hervorzaubern. Menschen, die mit Pflanzen sprechen und Biophilia – also die Pflanzenliebe – bewusst leben, werden immer noch ein wenig schräg angesehen. Bleibt zu hoffen, dass viele dieses Buch lesen und ihre Meinung dann ändern.