Hannah Kent: Das Seelenhaus

Das raue Island im Jahre 1828. Agnes ist Magd. Die verschlossene, aber sehr selbstbewusste Frau wird des Mordes verurteilt. Der Landrat will ein Exempel statuieren. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf einem Hof verbringen, was die Bauersleut nicht sonderlich begeistert. Wieder arbeitet die Magd hart, versucht zu vergessen, dass der Mann, den sie über alles liebte, nicht nur tot ist, sondern auch noch sie für seinen Tod sterben soll. Schließlich vertraut sie sich einem Vikar an und so langsam kommt ans Licht, dass die Wahrheit vielleicht gar nicht die Wahrheit ist.

Es ist das Debüt der Autorin und es ist außerordentlich gut gelungen. Die bewegende Geschichte, bis ins kleinste Detail recherchiert, basiert auf einer wahren Begebenheit, die die Autorin während eines Schüleraustauschs in Island zu Ohren kam und sie buchstäblich nicht mehr losließ und so weltweit mal schnell die Bestsellerlisten eroberte.
Das Buch ist schon gut, die, leider gekürzte Lesung noch viel besser. Allein das Timbre der Stimme von Tobias Kluckert – wenn man die Augen zumacht, glaubt man Joaquin Phoenix spreche mit einem – gibt schon die entscheidende Würze. Besonders gut hier aber auch Vera Teltz.
4.0 Stars (4,0 / 5)