Helena Arendt: Naturgeschenke

100 Ideen zum Gestalten mit Kindern – der Untertitel übertreibt nicht. Egal, ob als reine Deko, als Geschenkidee, als Tischschmuck oder zur Körperpflege – in diesem Buch stecken richtig gute Ideen. Wobei es dabei nicht zu den Büchern gehört, an denen man spätestens dann verzweifelt, wenn man versucht, etwas nachzumachen ohne die Königin der Kreativität zu sein. Genaue Anleitungen, gut bebildert, „Zutaten“, die man wirklich leicht finden kann und ein übersichtliches Verzeichnis helfen einem, genau das Richtige zu finden – egal, in welcher Stimmung man gerade ist.

Kinder lieben es, wenn man mit ihnen bastelt, noch mehr lieben sie es, wenn man die dazu benötigten Materialien nicht einfach nur kauft, sondern gemeinsam mit ihnen in Wald und Flur zusammensucht. Bohnenketten, Erdnussfiguren und Steinpralinen – hier findet sich auch das Richtige für ein liebevoll gemachtes Weihnachtsgeschenk. Ein tolles Buch, das sich nicht nur für Eltern, sondern ganz prima auch für Kindergärten und Schulen eignet.
4.8 Stars (4,8 / 5)

Richard Maybe: essbar

Brombeeren und Maronen zu erkenne, das gelingt den meisten gerade noch. Aber wie sieht Meerettich aus, wenn er nicht im Glas ist? Wie schmeckt die Hottentottenfeige und wo findet man die Frucht? Oder sind Malvenchips tatsächlich eine echte Alternative? Wurzeln, Gemüse, Salat, Blüten, Früchte, Pilze, Kräuter – wenn man sich mal offenen Auges und mit dem richtigen Ratgeber im Rucksack auf den Weg macht, dann kann man bei Streifzügen durch die heimische Flora und Fauna so einiges entdecken, von dem man nie gedacht hätte, dass es so köstlich schmeckt oder dass man es überhaupt essen könne. Der Autor des Buches ‚essbar‘, das unter dem Titel ‚Food for free‘ bereits 1972 mit großem Erfolg auf den englischen Markt kam, ist ein preisgekrönter britischer Schriftsteller und Botaniker, schreibt für die Times oder den Guardian und ist Kolumnist bei BBC Wildlife. Und er verzichtet nicht darauf, Hinweise zu geben, wie man nicht nur sich selbst vor giftigen Pflanzen, sondern auch die Pflanzen vor dem Menschen schützen kann. Gibt Tipps zum Abschneiden und Ernten und lässt auch die Gesetzeslage in Bezug auf gefährdete Pflanzen nicht außer Acht.

Sein Werk, das sich allein als Schmuckstück auf dem Küchenregal sehr gut macht, ist ausgestattet mit zahlreichen wunderschönen Fotos, die bei der Bestimmung der Pflanzen- und Pilzarten helfen. Und mit Rezepten unter anderem von einem Spitzenkoch, der sich mit Naturküche nicht nur in Kopenhagen einen Namen gemacht hat: René Redzepi. Sein Lokal wurde bereits einmal als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet.

„Wer mit Richard Mabeys Werk bewaffnet durch den Wald streift, kommt auf jeden Fall mit frischen Erfahrungen und einem prallen Korb voll Essbarem zurück“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Allerdings wahrscheinlich auch mit einem Rückenschaden – denn das Buch allein wiegt schon fast zwei Kilo. Eine Ausgabe für unterwegs in Taschenbuchform wäre hier sicher keine schlechte Idee.
4.1 Stars (4,1 / 5)