Bharat B. Aggarwal: Heilende Gewürze

Der Autor stammt aus Indien und ist aufgewachsen in der Farben- und Geruchsvielfalt tausenderlei Gewürze. Schon lange haben ihn diese auch beruflich in der Hand: In seinem Labor erforscht der Wissenschaftler Dr. Bharat B. Aggarwal die Heilkraft von Gewürzen, auch und vor allem in Zusammenhang mit Krebs. Er und seine Kollegen sind den molekularen und biochemischen Geheimnissen hinter der Heilkraft dieser alten Arzneimittel auf der Spur und sie sind bereit, ihr Wissen zu teilen.

Dieses Buch ist 500 Seiten stark und es ist – das kann man getrost sagen – eines der besten seiner Art. Es betrachtet beide Seiten der wichtigsten Gewürze: Gewürze als Freund der Ärzte, aber auch als Stolz der Küche. Und kombiniert dabei uralte Heilkunde mit neuesten Erkenntnissen über die Juwelen des Pflanzenreichs.
Hier erfährt man, wie und wo man Gewürze kauft, wie man sie aufbewahrt und vor alle, wie man sie verwendet, damit sie ihre volle Kraft entfalten. Inklusive der richtigen Rezepte.

Dieses Werk ist nicht nur besonders schön und liebevoll aufgemacht, es ist eines von denen, die man immer griffbereit in der Küche haben sollte. Und in denen man dann immer mal wieder so richtig stöbern kann.
5.0 Stars (5,0 / 5)

Richard Maybe: essbar

Brombeeren und Maronen zu erkenne, das gelingt den meisten gerade noch. Aber wie sieht Meerettich aus, wenn er nicht im Glas ist? Wie schmeckt die Hottentottenfeige und wo findet man die Frucht? Oder sind Malvenchips tatsächlich eine echte Alternative? Wurzeln, Gemüse, Salat, Blüten, Früchte, Pilze, Kräuter – wenn man sich mal offenen Auges und mit dem richtigen Ratgeber im Rucksack auf den Weg macht, dann kann man bei Streifzügen durch die heimische Flora und Fauna so einiges entdecken, von dem man nie gedacht hätte, dass es so köstlich schmeckt oder dass man es überhaupt essen könne. Der Autor des Buches ‚essbar‘, das unter dem Titel ‚Food for free‘ bereits 1972 mit großem Erfolg auf den englischen Markt kam, ist ein preisgekrönter britischer Schriftsteller und Botaniker, schreibt für die Times oder den Guardian und ist Kolumnist bei BBC Wildlife. Und er verzichtet nicht darauf, Hinweise zu geben, wie man nicht nur sich selbst vor giftigen Pflanzen, sondern auch die Pflanzen vor dem Menschen schützen kann. Gibt Tipps zum Abschneiden und Ernten und lässt auch die Gesetzeslage in Bezug auf gefährdete Pflanzen nicht außer Acht.

Sein Werk, das sich allein als Schmuckstück auf dem Küchenregal sehr gut macht, ist ausgestattet mit zahlreichen wunderschönen Fotos, die bei der Bestimmung der Pflanzen- und Pilzarten helfen. Und mit Rezepten unter anderem von einem Spitzenkoch, der sich mit Naturküche nicht nur in Kopenhagen einen Namen gemacht hat: René Redzepi. Sein Lokal wurde bereits einmal als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet.

„Wer mit Richard Mabeys Werk bewaffnet durch den Wald streift, kommt auf jeden Fall mit frischen Erfahrungen und einem prallen Korb voll Essbarem zurück“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Allerdings wahrscheinlich auch mit einem Rückenschaden – denn das Buch allein wiegt schon fast zwei Kilo. Eine Ausgabe für unterwegs in Taschenbuchform wäre hier sicher keine schlechte Idee.
4.1 Stars (4,1 / 5)

Véronique Witzigmann: Kochen ist hipp

Wem man ein Baby hat, dann interessiert man sich, vor allem wenn es das erste ist, ganz besonders für das Thema Ernährung. In Null Komma Nix ist man plötzlich ein Spezialist für Pastinake und Co. Und ein paar Monate später weiß man dann nicht, wohin mit all den ungegessenen Gläschen. Da kommt ‚Kochen ist hipp!‘ genau richtig.
Ausgefallenes aus den berühmten Gläschen
Als Tochter des Starkochs Eckart Witzigmann weiß Veronique Witzigmann, wovon sie spricht und als alleinerziehende berufstätige Mutter kennt sie Zeit- und Organisationsprobleme aus eigener Erfahrung. Warum es sich dann nicht einfach machen und kochen mit einem Bestandteil, der super kontrolliert und extrem bio ist – mit Babykost! Da kann man tatsächlich ganze Menüs mit kochen. Und Dinge mit Namen wie ‚Chicorée-Schiffchen mit Pastinaken-Crème‘, ‚Gratinierte Jakobsmuscheln‘ oder ‚Entenragout mit Tagliatelle‘ zaubern. Was solche Gerichte allerdings mit Familienalltag zu tun haben, eröffnet sich der geneigten ‚Hausfrau‘ und Mutter nicht gleich. Aber man findet ja auch einfachere Dinge wie ‚Pizza à la Hipp‘ oder ‚Quick-Quiche‘ und dabei durchaus Rezepte, die ihren Reiz haben und auf jeden Fall für Gesprächsstoff am Küchentisch sorgen, wenn man bekennt, womit man gekocht hat. Auf jeden Fall ein schönes Kochbuch, mit gelungenen und ansprechenden Bildern und eine prima Idee auch zum Verschenken.
Ein Kochbuch sollte auch ein Kochbuch sein
Etwas einfacher kocht man mit dem Kinderkochbuch ‚Heute koch ich selbst!‘, das mit ein paar ziemlich praktischen Rezepten, ausgefallenen Namen und einem berühmten Koch aufwartet. Dafür aber leider ein paar Süßspeisen zu viel vorweist. Vielleicht hätten sich die Autoren vorher einigen sollen, ob sie denn nun ein Koch- oder ein Backbuch kreieren wollen, denn Apfelkuchen, Käsekuchen, Bananen-Muffins und Schokokuchen haben in einem Kochbuch eigentlich wenig zu suchen. Egal ob für Kinder oder nicht.

Véronique Witzigmann: ‚Kochen ist hipp! 70 raffinierte Rezepte‘ erschienen bei Jacoby & Stuart im Februar 2011, Preis 16,95 Euro – ISBN-13: 978-3941787346
Sylvi Egert, Anke Erdmann und Katharina Menke: ‚Heute koch ich selbst! Das Kinderkochbuch – Mit Tim Mälzers Bolorezept‘, erschienen ebenfalls bei Jacoby & Stuart im September 2010, Preis 12,95 Euro – ISBN-13: 978-3941787117