Marie Reiners: Frauen, die Bärbel heißen – gelesen von Katja Riemann

Bärbel Böttcher lebt sehr zurückgezogen mit ihrer kleinen Mischlingshündin Frieda am Rande einer Kleinstadt. Sie will keinen Kontakt zu anderen Menschen, zeigt fast schon autistische Züge und geht voll auf im Präparieren von Tierkadavern. Es genügt ihr, sich von Tartar zu ernähren, den Shoppingkanal zu schauen und ansonsten die Welt draußen zu lassen. Als sie bzw. eher ihr Hund allerdings durch Zufall im Wald eine Leiche findet, ist es vorbei mit der Ruhe. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Bärbel steckt mitten in einer Art Krimi. Die Gattin des Ermordeten ist ihr genauso auf den Fersen wie die Lokaljournaille. Und plötzlich lernt sich die Mittfünfzigerin von einer ganz anderen Seite kennen.

Am besten sind die Geschichten rund um die rabenschwarze Geschichte. Zum Beispiel die, in der Bärbel erzählt, wie sie ihre Eltern, die sich umgebracht haben, beseitigt hat, damit sie nicht in eine Pflegefamilie muss. Allein die strohtrockene Art der Protagonistin und die wie dafür geschaffene Sprecherin sind dieses Hörbuch schon wert. Allerdings ist man sich oft nicht ganz sicher, ob man laut rauslachen oder vor Fremdscham versinken möchte.