Jutta Treiber/Maria Blazejovsky: Die Blumen der Engel

Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn das eigene Kind vor einem stirbt. Das Leid, das diese Eltern durchmachen, ist mit nichts zu vergleichen. Doch auch für die Geschwister, die zurückbleiben ist eine solche Situation unglaublich schwer. Und manchmal auch mit heftigen Schuldgefühlen verbunden. Jutta Treiber und Maria Blazejovsky haben sich mutig eines Themas angenommen, das normalerweise nicht zu denjenigen eines bunten Bilderbuches gehört….

Die Geschichte der kleinen Sonja, die durch einen Autounfall ihre jüngere Schwester Mara verloren hat und die sich in ihrer Trauer alleine gelassen fühlt, geht unglaublich zu Herzen. Der schreckliche, alles verändernde Anruf, der Schock, der die Familienmitglieder erfasst, die Gedanken, die Sonja durch den Kopf gehen, das verlassene Gefühl, die Erinnerungen, die unfassbare Traurigkeit und das ganze Zeremoniell, mit dem sie sich überfordert fühlt – man kann gar nicht anders, man leidet mit. Und bekommt sofort das unbändige Bedürfnis, die eigenen Kinder ganz fest in den Arm zu nehmen, zu beschützen und nie mehr loszulassen.

Es hat aber auch etwas Tröstliches, dieses Buch und es ist sicher wunderbar geeignet für Familien, die sich in einer solchen oder ähnlichen Situation befinden. Und wahrscheinlich auch für diejenigen Kinder, die sich mit dem Thema entweder nur am Rande oder noch nie befasst haben, befassen mussten. Dann allerdings muss man sehr behutsam vorgehen, um nicht unnötig Ängste zu wecken. Und zwar die Ängste, die einen selbst befallen, wenn man sich mit dem Thema ‚Tod eines Kindes‘ auseinandersetzt und die man selbst kaum in den Griff bekommt – sie können bei Kindern ausufern und müssen gut eingedämmt, bewacht und bearbeitet werden….
4.8 Stars (4,8 / 5)