Maureen Johnson: Teuflisch

Die Jagd auf die menschliche Seele: ein Thema, das nie langweilig wird. Schließlich sind den Phantasien diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Mit ‚teuflisch‘ ist Maureen Johnson ein Jugendbuch gelungen, das spannend, packend und cool aufgebaut ist.

„Es spielt keine Rolle, wie alt du bist, wenn du stirbst, hat man mir gesagt. Wenn du stirbst, ist es eben an der Zeit zu sterben. Man hat mir auch gesagt, mein Leben sei nur ein geringer Preis.Für Allison habe ich ihn gern gezahlt.“

Allison ist Janes beste Freundin. Wobei die beiden unterschiedlicher kaum sein könnten. Jane ist nicht gerade megabeliebt, aber sie weiß sich durchzusetzen. Was sie auch nach außen hin durch ihre Kleidung und ihre große Klappe zu unterstreichen versteht. Allison dagegen ist das geborene schwarze Schaf der Schulfamilie. Sie ist keine Schönheit und weiß sich auch nicht besser zu verkaufen – ein perfektes Opfer. Nicht nur für Spott und Häme, sondern auch für die Abgesandte der Hölle, die in Form von Lanalee in Allisons Leben tritt und zunächst wie eine Wohltäterin erscheint. Ally leidet so sehr, dass sie ihre Seele für ein bisschen Beliebtheit verkauft.
Jane merkt schnell, dass etwas faul ist und gemeinsam mit Owen, einem Wiederauferstandenen und Bruder Frank, ihrem Mathelehrer, nimmt sie den Kampf mit den Dämonen auf.

Wer jetzt eine Geschichte à la Buffy erwartet, ist schief gewickelt. Denn Maureen Johnson hat eine Story gestrickt, die in sich absolut stimmig ist, ohne völlig abgedroschen zu wirken. Sie versteht es, immer wieder Überraschungsmomente einzubauen und der Phantasie freien Lauf zu lassen. So manches Mal lebt ihr Roman eher von Andeutungen denn von Gewissheiten. Ein gelungenes Stück Jugendliteratur – absolut lesenswert nicht nur für die junge Generation.
4.1 Stars (4,1 / 5)