Michael Noonan: The December Boys

Zur Zeit kann man im Kino den Film „December Boys“ und damit Daniel Radcliffe als Muggel sehen. Wen das weniger interessiert, der kann auf das Buch zurückgreifen, das ebenfalls gerade erst erschienen ist.

Die Geschichte spielt in den Dreißigerjahren irgendwo im von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Australien. Fünf Jungs, alle Waisen, dürfen das erste Mal in ihrem Leben raus aus dem Kloster, in dem sie aufwachsen und rein in die echte Welt. Sie fahren – gesponsort durch eine Gönnerin – ans Meer. Sie fühlen sich frei und unbändig stark – bis zu dem Moment, in dem sie erfahren, dass einer von ihnen adoptiert werden soll und zwar auch noch von genau den Menschen, die sie am meisten bewundern: Theresa und ihrem Mann, den alle nur den „Furchtlosen“ nennen. Beide sind relativ jung, cool und der Inbegriff dessen, was die Jungs sich als Heimat wünschen würden. Ein harter Wettstreit um die Gunst der vermeintlichen Adoptiveltern beginnt…

„The December Boys“ ist ein Jugendroman, der sehr einfühlsam den Kampf um Anerkennung darstellt. Die verschiedenen Personenkonstellationen führen zu immer neuen Sichtweisen des Problems, in dem sich die fünf Jungs befinden. Ihr unausgesprochenes Bitten um Zuneigung, ihr Drang, endlich „normal“ zu sein und wie andere zu leben, zeigt sich deutlich in ihrem Gegeneinander aber auch in ihrem Miteinander während der Entscheidungsphase.

Die eingebauten Hinweise auf die Einsamkeit dieser jungen Menschen sind sehr ausgeprägt. Die Sprache, die der Autor wählt, ist teilweise etwas spröde. Das Buch liest sich dadurch nicht immer ganz flüssig.
2.4 Stars (2,4 / 5)