Robin Sloan: Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary

Lois Clary ist eine junge Frau, die als Computerspezialistin der Arbeit wegen in eine fremde Stadt gezogen ist und dort nun so fertig ist, dass ihr ein bisschen Nährstoffgel am Abend eigentlich reicht. An Kochen oder gar Sozialkontakte ist gar nicht zu denken, dazu ist sie viel zu überarbeitet. Bestellen allerdings geht doch und auf diesem Weg lernt sie die Besitzer eines „Restaurants“ kennen, das sich „Clement Street Suppe und Sauerteig“ nennt und das sie ab dato täglich mit unglaublich leckerem Essen beliefert. Als die beiden ihr Take-away aufgeben, hinterlassen sie Lois das Rezept für ihren köstlichen Sauerteig und mit diesem auch den Ansatz, ein Klumpen aus Mikroorganismen, die von da ab viel Pflege benötigen. Soviel Pflege, dass Lois ihren Job aufgibt und sich dem Verkauf von selbstgebackenem Brot widmet – mit interessantem Verlauf.

Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Buch gut getan, denn der Ansatz dazu wäre auf jeden Fall vorhanden. Die Autorin schreibt schön, ein bisschen anders als andere, mit eigenem Stil, aber leider wartet man vergebens auf ein wirkliches Highlight. Wem Spannung nicht so wichtig ist wie eine gute Story, wer – zum Beispiel vor dem Einschlafen – gar nicht auf der Suche nach Thrill ist, für den oder die ist dieses Buch sicher geeignet. Denn eines ist es auf jeden Fall: Mal was anderes.