Monika Specht-Tomann: Was macht das Monster unterm Bett?

Immer wieder kann man feststellen, dass es kindliche Ängste gibt, die bei vielen Kindern auftauchen. Sie sind Teil von bestimmten Entwicklungsstufen, gehören also irgendwie mit dazu. Und können daher ganz anders behandelt werden als solche Ängste, die nicht ’normal‘ sind, die herrühren von Ereignissen, die die Kinder als beängstigend empfinden. Um erst einmal zu verstehen, was gute und was schlechte Ängste sind, wie man Ängste erkennen und deuten kann und wie man mit den einzelnen Ängsten umgehen kann, ist dieses Buch genau richtig.

Die Autorin ist Psychologin, hat selbst vier Kinder und sieben Enkelkinder und sie richtet sich mit diesem Buch vor allem an Eltern. Aber auch an Pädagogen. Und sie gibt hilfreiche und alltagstaugliche Tipps. Gute Beispiele sind die Ängste vor der Nacht, die vor dem Kindergarten bzw. der Schule oder aber auch die, die durch eine Trennung bzw. Scheidung entstehen. Den Umgang mit solchen Ängsten ordnet sie altersgerecht ein. Eine Lektüre, die sich nicht wie ein Fachbuch liest, sondern sprachlich der Zielgruppe angepasst ist und eine Lektüre, die man nur empfehlen kann.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Soheyla Sadr: Anne und Pfirsich oder: Wo unsere Seele zu Hause ist

Dieses Bilderbuch ist kein leichter Tobak. Es handelt von der Seele, ein Begriff, den wir Erwachsenen kaum verstehen und von dem es fast unmöglich ist, ihn Kindern nahe zu bringen. Aber es kann gelingen und mit Unterstützung dieses Werks aus der Feder von Soheyla Sadr noch vertieft werden.

Anne ist ein kleines Mädchen und Pfirsich ihre Oma, deren Haut so weich und schrumpelig ist wie die besagte Frucht. Wenn Oma philosophiert, dann beginnt sie immer mit den gleichen Worten: An und für sich… – Anne und Pfirsich.

Oma erzählt Anne vom Lichtergarten, den sie in sich trägt. Davon, wie dieser verdorren kann, dass es dort auch regnen und donnern kann und wie man ihn jederzeit wieder zum Blühen bringt. Von meditativen Momenten, von der Wichtigkeit, auch mit sich selbst allein sein zu können. Und dann bäckt die lebensweise alte Frau mit dem Kind einen Kuchen, sie singen Lieder und spielen mit der Katze. Und düngen mit all diesen schönen Erlebnissen ihren Lichtergarten.

Dieses Buch ist zauberhaft. Die Zeichnungen Soheyla Sadrs sind dem Thema entsprechend, einziger Kritikpunkt: die Sprache. Sie ist sehr erwachsen, wenig kindgerecht. Und doch hören schon Vierjährige, gerade dann, wenn sie mit diesem Thema vertraut sind, fasziniert zu. Kein Bilderbuch für mal eben zwischendurch, aber eines mit tröstendem Charakter, das sich für viele Situationen – unter anderem zum Beispiel auch für einen Gottesdienst – verwenden lässt.
4.0 Stars (4,0 / 5)