Reder/Gotzen-Beek: Pünktchen vertreibt seine Gewitterlaune

Manchmal wacht man auf und alles ist düster. Niemand kann es einem recht machen, das Essen schmeckt nicht, jeder nervt… es gibt so Tage, da herrscht die schlechte Laune.

„Mag ich nicht, will ich nicht, kann ich nicht leiden!“ – Pünktchen hat heute so richtig miese Laune. Und er lässt sie an allen anderen aus. Doch keiner will sich mit ihm streiten. Bis Willi, die Walze auf dem Spielplatz auftaucht….

„Mit Riesenschritten stürmt Pünktchen auf Willi zu: ‚Hör mal du….du Willi‘, brüllt er los, ‚du (…) greifst immer nur die Kleinen an und machst alles kaputt! Keiner hier im Hof kann dich leiden!‚ ‚Was sagst du da?‘ schnaubend wendet sich Willi, die Walze, zu Pünktchen um. Sein dickes, rundes Gesicht läuft puterrot an, während er immer näher kommt… Pünktchen schließt erschrocken die Augen. (…) gleich wird der wilde Willi ihn – Pünktchen – packen, ihn schütteln und dann… und dann….“

Und dann kommt doch alles anders. Und als Opa ihn beim Heimkommen nach seiner schlechten Laune fragt, merkt Pünktchen, dass die Gewitterwolken über seinem Kopf wie weggeblasen sind.

Ein richtig schönes Buch über Launen, über Mut und über überraschende Wendungen. Der Text von Katja Reider und die Bilder der vielbeschäftigten Kinderbuchillustratorin Betina Gotzen-Beek ergänzen sich optimal. Ein Kinderbuch, das man wunderbar einsetzen kann, um kleine Trotzköpfe wieder auf den Boden zu holen. Denn dieses motzige „mag ich nicht, will ich nicht, kann ich nicht leiden“, das sich dauernd wiederholt, bringt letztendlich jeden zum Lachen….

Sozusagen pädagogisch wertvoll – wie man es von Pünktchen gewohnt ist.
4.8 Stars (4,8 / 5)

Marion und Stefan Jarzombek:

Was macht man, wenn man nicht einschlafen kann? Klar, Schafe zählen. Schlaf-Schafe. Aber was macht man, wenn eines dieser Schafe sich bockig weigert, zu springen?

Hannah kann nicht schlafen und ihre Mama erzählt ihr von der Schlummerwiese. Dort springen Schafe über einen sehr langen Zaun und immer, wenn eins springt, dann wirbelt Traumsand hoch. Und schwuppdiwupp klappt das mit dem Einschlafen. Nicht aber bei Hannah, denn das vierte Schaf bleibt einfach vor dem Zaun stehen, so dass das fünfte direkt in es hineinläuft. Es hat keine Lust zu springen, sagt es. Aber in Wirklichkeit weiß es einfach nicht, wie es geht und Hannah muss nachhelfen…

Ein goldiges Buch zum Einschlafen. Am besten gefällt mir das Trotzkopf-Schaf. Nicht nur von seiner Art her, sondern auch, wie es von Daniel Napp gezeichnet wurde. Und es gefällt mir, dass sich das typische „Weil-ich-halt-nicht-will“ auflöst und erklärt. Weil es halt fast immer so ist, dass es einen Weil-ich-halt-nicht-will-Grund gibt! Und wenn der beseitigt ist, dann schläft es sich gleich viel besser.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Wißkirchen/Pricken: Mein lustiges Spielebuch

Oje, der Kindergeburtstag steht an und wenn endlich die Liste der Eingeladenen ausdiskutiert ist, dann hat man das nächste Problem: Wie soll man die wilde Meute nur beschäftigen? Da kommt „Mein lustiges Spielebuch“ genau richtig. Hier findet man super Ideen für jede Kinderfete und nicht nur dafür.

Beim Durchblättern dieses fröhlich aufgemachten Buches überschwemmen einen die Kindheitserinnerungen. All die klassischen Spiele, die schon seit Jahrzehnten Spaß machen, hat Christa Wißkirchen jetzt gesammelt. Manche hatte man schon wieder vergessen, andere nur mit einem „Da war irgendwie ein Ei dabei und ein Stuhl oder so“ rudimentär auf der cerebralen Festplatte gespeichert, manche sind auch ganz neu – zumindest für mich. Aber da werden wohl in jedem Leser andere kindheitserinnerungen wach. Man findet zusätzlich zu zig Spielideen auch Klatschverse und lustige Zungenbrecher. Eine ganze Menge also nicht nur für Kindergeburtstage, sondern auch für Autofahrten, den Strand oder verregnete Tage zuhause. Niedlich und einfallsreich illustriert von Stephan Pricken und schön übersichtlich strukturiert ist es ein Buch, das Eltern das Spiel des Lebens deutlich vereinfachen kann.
4.3 Stars (4,3 / 5)

Clive Dickinson/Linda Birkinshaw: Geschichte hautnah -Prinzessinnen

Es scheint für Mädchen in einem bestimmten Alter kaum etwas Faszinierenderes zu geben als Prinzessinnen. Von der Erbse bis zur Dornenhecke ziehen sich die hochwohlgeborenen Damen durch die Kindheit. Doch wie eine Prinzessin wirklich gelebt hat, wo sie aufs Klo ging und dass überhaupt, das kommt doch relativ selten zur Sprache. Geschichte hautnah aus dem Hause Coppenrath hat den banalen Alltag eines Fräuleins mit Krönchen zum Thema gemacht.

Wie viele Diener nötig waren, um einer Prinzessin ein Bad zu bereiten, wie viele schichte Kleider die junge Dame tragen musste und wie man sich ihr Gemach vorzustellen hat, das erfährt man in diesem hübsch gemachten Pop-Up-Buch. Womit vertrieb sich eine Prinzessin die Zeit? Warum jagte sie mit einem Falken und nicht mit einem Adler und wie fühlte sich ihr Unterkleid an? Mädchen sind begeistert über all die Informationen direkt aus dem Mittelalter. „Geschichte hautnah“ gibt es übrigens auch für Jungs. Hier stehen – wen wundert’s – die Ritter im Mittelpunkt des Geschehens.
4.1 Stars (4,1 / 5)