Hugh Howey: Silo

144 Stockwerke, eine Stadt tief hinein gebohrt in die Erde, seit Generationen leben die Menschen hier in einem Silo. Unten Mechanik, in der Mitte Versorgung, oben Behörde. Und das Fenster nach außen in die verseuchte Umwelt, inklusive dem Blick auf Leichen in Raumanzügen. Es handelt sich um die Menschen, die zur ‚Reinigung‘ hinausgeschickt wurden in die feindliche Welt – weil sie das System angezweifelt haben. So wie Juliette, die ziemlich plötzlich und ein bisschen gegen den eigenen Willen zum Sherriff befördert wird und im Chef der IT, Bernard, einen Feind vom Feinsten findet. Doch Juliette hat eine Menge Freunde, echte Freude, die versuchen, ihren ‚Abgang‘ würdevoller zu gestalten. Und damit eine Lawine von Ereignissen auslösen…

Wer hat die Silos gebaut, welche Idee steckt dahinter und wie kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Aufständen? Man möchte mehr erzählen, erklären, welche Rolle das richtige Klebeband spielt, wieso grüne Wiese in Pixel umgerechnet wurde, warum plötzlich andere Silos ins Spiel kommen und wer Lukas und Solo sind. Würde man das allerdings tun, dann wäre genau das dahin, was dieses Buch ausmacht: seine vielen kleinen Spannungsbögen, die sich gekonnt zu einem großen verbinden.

Eine Dystopie vom Feinsten – erzählt aus der Sicht mehrerer Hauptpersonen. Verstörend und faszinierend zugleich.
‚Silo‘ wurde ursprünglich in Form von fünf E-Books verkauft, bevor man sich dazu entschloss, es zu drucken. Das Hörbuch ist zwar eine gekürzte Fassung, aber eine weitere Steigerung, die erreicht wird durch die Stimme Peter Bieringers, einem der letzten großen Erzähler unserer Zeit.
5.0 Stars (5,0 / 5)