Jules Wake: Covent Garden im Schnee

Dieses Buch macht es dem Leser nicht einfach. Es kommt daher wie ein typischer langweiliger Liebesroman, wirkt vom Cover her wie vom Wühltisch und zeigt doch in seiner zweiten Hälfte weitaus mehr Tiefgang als man ursprünglich erwartet hatte. Die Hauptperson ist Tilly, angestellt an einem ehrwürdigen Theater als Maskenbildnerin. Und da die wenigsten Menschen kreativ und logisch zugleich sein können, ist Tilly eben nur ersteres. Von Technik versteht sie so gut wie gar nichts, will auch nichts davon verstehen und wenn der Computer nicht so will wie sie, dann zieht sie eben einfach den Stecker.

Bis Tilly sich und dem Rest des Theaters einen Computervirus einfängt, klappt das auch ganz gut. Dann aber wird ihr der IT-Experte Markus vor die Nase gesetzt, kombiniert mit dem Ultimatum, direkt gefeuert zu werden, wenn sie sich nicht auf ein paar Nachhilfestunden einlässt. Soweit so gut so vorhersehbar.

Dann allerdings nimmt die Geschichte endlich mal ein bisschen Fahrt auf. Die eigentlich fest gebundene Tilly verliert den Kopf – einmal virtuell und einmal real. Und als dann auch noch Privates aus dem Theater an die Öffentlichkeit dringt und ihr Freund mehr Anteil an der Chose hat, als Tilly lieb ist, wird’s spannender.