Maureen Stewart: Speed

Clay hat mit Drogen nichts am Hut. Schon deshalb nicht, weil seine Mutter säuft und ihm das schon genug auf die Nerven geht. Bis Clay sich in Carrie verliebt. Carrie ist anders als die anderen Mädchen. Nicht so oberflächlich, findet Clay. Seitdem er in Bio neben ihr sitzt, kann er kaum anders, als ihre Sommersprossen zu zählen. Doch eines Tages hört er ein Gespräch mit zwischen Greg, dem Schuldealer und seiner Angebeteten. Und das, was er kaum glauben kann, wird schnell zur Gewissheit. Carrie dealt. Nicht so skrupellos wie Greg, aber auch sie verkauft Drogen an andere Schüler. Durch seine Liebe zu dem Mädchen wird Clay immer mehr mitgezogen. Probiert hier mal und da, ändert seine Meinung über das, was cool ist und als Carrie auch noch mit ihm zum Schulball gehen will, ist er der glücklichste Junge der Welt. Glaubt er. Doch dann kommt alles anders.

Dieses Buch lässt weder ein Klischee noch eine der gängigen Drogen aus. Es wird gekifft, gezogen und geschluckt, was das Zeug hält. Kein Wunder, dass es da einen nach dem anderen wegbeamt. Ein bisschen übertreibt sie schon, die Autorin, aber letztendlich versucht sie ja auch nichts anderes, als den Sog zu beschreiben, in den man geraten kann, ohne es richtig zu merken. Schön der Nebenstrang mit Sivesh, Clays bestem Freund und dessen Zerrissenheit im Rahmen der Loyalität.

Maureen Stewart hat sich eines Themas angenommen, das viele Jugendliche beschäftigt: Drogen und wie soll man damit umgehen, wenn sie als cool gelten. Sie ist nicht so jung, diese Autorin, wie man denken würde, wenn man ihr Buch „Speed“ liest. Aber sie ist am Puls der Zeit geblieben. Mrs Stewart ist Australierin, hat über zwanzig Jahre lang unterrichtet und in dieser Zeit galt ihr Interesse den Problemen und Gefährdungen, mit denen Jugendliche heutzutage zu kämpfen haben. Ihr Ziel: Denkanstoß und Hilfestellung geben. Und das ist ihr mit diesem Buch über die Verlockung durch Drogen – zu dem es übrigens auch Unterrichtsmaterialien gibt – schon gelungen.
2.7 Stars (2,7 / 5)