Sandra Schumann: Das grosse (große) Motivtortenbuch

Wer am nächsten Kindergeburtstag mal mit einer wirklich beeindruckenden Torte auffahren möchte, der ist mit diesem Backbuch genau richtig bedient. Zum einen, weil selbst Backanfänger hier Schritt für Schritt zu ihrer Traumtorte geführt werden, zum anderen, weil auch für erfahrene Konditorenmamas und -papas noch zahlreiche Rezepte vorgestellt werden, die sie sicher noch nicht kennen. Inklusive guten Tipps fürs Gelingen. Wie bekomme ich eine Luftblase unter dem Fondant vor, wie gelingt perfektes Royal Icing und wie gehe ich der Torte am sinnvollsten „an den Kragen“? Mit verständlichen Anleitungen geht es auch diesen Problemen an den Kragen. Jeder Herstellungsschritt ist gut beschrieben und so bebildert, dass man sofort Lust bekommt, loszulegen. Und eine BBQ-Torte, ein Tortenmonster oder eine Eulentorte zu gestalten. Mit der man nicht nur viel Spaß beim Anfertigen hat, sondern auch die Familie inklusive der Schwiegermutter oder seine Social Media Company ganz wunderbar beeindrucken kann. Durch die einfache Sprache und die reichliche Bebilderung übrigens auch gut geeignet für Konditorennachwuchs im Teenageralter. Punktabzug gibt es zum einen für die Auswahl des Titelbildes – denn da hätte es wirklich bessere und interessantere Alternativen gegeben. Und zum anderen für die Schreibweise. Denn wenn ein „ß“ erforderlich ist in der deutschen Sprache, dann sollte man auch eine Schrift auswählen, die einem ein solches bietet. Wobei man nur hoffen kann, dass das der Grund war. Und nicht die Unfähigkeit des Lektorats.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Kathryn Littlewood: Die Glücksbäckerei – das magische Rezeptbuch

Die Bäckerei der Familie Glyck wird nicht umsonst die Glücksbäckerei genannt. Man reißt ihnen die Sing-Sang-Ingwer-Cookies, die Tiefschlaf-Snickerdoodles und Liebesmuffins regelrecht aus der Hand. Versteht es Roses Mama doch nur zu gut, ein wenig Magie walten zu lassen und so ein ganzes Städtchen in Zufriedenheit zu hüllen. Ihr ganz besonderes Backbuch mit den zauberhaften Rezepten halten sie und ihr Mann vor den Kinder gut verschlossen – bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie verreisen müssen. Die Verantwortung, die jetzt auf den Schultern der Kinder liegt, liegt dort schwer und der Versuch, in die Fußstapfen der Mutter zu treten, führt zu einem absoluten Chaos. Im ersten Moment sind die Kinder da ziemlich erleichtert, als Tante Lilly auftaucht und sich als Retterin in der Not beweist. Doch Rose ist kritisch – ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass mit der ach so liebenswürdigen Tante irgendetwas nicht stimmt: Wieso lässt sie sich jahrelang nicht blicken und kommt genau dann, wenn ihre Eltern nicht da sind? Und warum hat sie so ein ausgeprägtes Interesse an den Familienrezepten?

Die Geschichte, die sich für Mädchen ab der dritten, vierten Klasse eignet, hat sehr viel Zauberhaftes an sich. Ein bisschen erstes Schwärmen fürs andere Geschlecht, viel Magie und eine sympathische Heldin sind die richtigen Zutaten dafür, dass Kathryn Littlewood mit der Glücksbäckerei ein ganz wunderbares Buch gelungen. Und das, obwohl sie von sich selbst behauptet, eine gute Köchin, aber eine fürchterliche Bäckerin zu sein.

Durch die Vertonung mit Sascha Icks gewinnt die Glücksbäckerei noch an Wert. Nur das Ende, das kommt reichlich überraschend und ist irgendwie nicht ganz befriedigend – und lässt damit die Option auf eine Fortsetzung offen. Die in Buchform in Amerika bereits erschienen ist und auch hier nicht lange auf sich warten lassen wird.
3.4 Stars (3,4 / 5)