Rowan Coleman: Einfach unvergesslich

“Einfach unvergesslich“ erzählt die Geschichte von Claire, die bereits in jungen Jahren, genau wie ihr Vater an einer degenerativen Gehirnkrankheit erkrankt, dies aber noch jahrelang vor ihrer Familie und ihrer Umgebung und letztendlich auch vor sich selbst verheimlichen kann. Sie hat zwei Töchter, zum einen Caitlin, die bereits im studierfähigen Alter und gleichzeitig bereits schwanger ist und Esther, erst drei Jahre alt und das Ergebnis einer ganz großen Liebe zu dem deutlich jüngeren Handwerker Greg, mit dem sie erst seit Kurzem verheiratet ist.

Rowan Coleman schrieb keine Geschichte mit Riesenspannungsbogen, im Gegenteil, sie plätschert eher. Aber im positiven Sinne. Erzählt aus vier Perspektiven ergibt sie erst so ein Gesamtpuzzle von Claires Schicksal, das ja letztendlich nicht nur ihres ist. Es ist verbunden mit dem ihres Mannes, dem ihrer Mutter und vor allem mit dem ihrer Töchter. Sie alle müssen lernen, langsam aber sicher Abschied zu nehmen.

Die Dramatik, die in dieser Geschichte steckt – übrigens überwiegend gut gelesen – eröffnet sich dem Zuhörer erst im Lauf der Zeit, dann aber umso heftiger, mit einem überraschenden Ende. „Einfach unvergesslich“ ist tatsächlich unvergesslich. Vor allem dann, wenn man selbst bereits erlebt hat, wie ein Mensch durch Demenz oder Alzheimer sich Stück für Stück von einem Richtung Vergangenheit entfernte und zwischendurch doch wieder ganz da war. Etwas, was im Lauf der Zeit immer mehr von uns passieren wird.
4.8 Stars (4,8 / 5)