Kai Lüftner: Sei kein Frosch

Hope ist ein Laubfrosch und weil bei der Vererbung der Farbe Grün das Gelb gefehlt hat, ist er eben blau. Hope ist anders als andere Frösche. Was vor allem auch daran liegen kann, dass er eine andere Erziehung genossen hat. Seine Mutter hat eine Weile bei den Menschen gelebt und dort einiges aufgeschnappt. Leider ist sie bereits früh verstorben und Hope, einziger Überlebender seiner Familie, muss sich mehr oder weniger alleine durchschlagen. Was ihm dank seiner Intelligenz auch ziemlich gut gelingt. Eines Tages findet er einen Toten im Teich und er weiß auch, wer das ist: ein Umweltschützer, der versucht hat, ein Bauprojekt auf den Wiesen, auf denen Hopes Heimat liegt, zu verhindern. Der kleine blaue Frosch macht sich ans Werk, um den Mörder zu finden. Und bekommt dabei menschliche Unterstützung.

Man kennt ihn von Furzipups und den Finstersteins – Kai Lüftner hat sich inzwischen durchaus einen Namen gemacht auf dem Kinderbuchmarkt. Und auch dieses Buch ist nicht schlecht. Wirklich hervorragend allerdings ist es leider auch nicht. Das liegt vor allem an einer Sprache, die alles andere als kindgerecht ist und bei der Wörter verwendet werden, die ein normaler Zehnjähriger jetzt nicht unbedingt auf dem Schirm hat. Beim Vorlesen ist man also dauernd gezwungen zu stoppen, um zu erklären und beim Selbstlesen wird im besten Fall darüber weggelesen. Beides nicht optimal. Doch der Erwachsenenblick scheint sich von dem der Zielgruppe in diesem Fall gewaltig zu unterscheiden. Denn die findet den kleinen blauen Detektivfrosch spannend und cool.

Nickel und Horn: zwei Detektive mit Durchblick

[aartikel]352218436X:left[/aartikel]Nickel und Horn sind ein tierisches Gespann: ein Papagei und ein Meerschweinchen, die bei einem alten Herrn leben, der anno dazumal ein erfolgreicher Detektiv war und dem sie damals noch kräftig zur Hand gingen. Doch jetzt ist der Lehnstuhl das Zuhause des alten Mannes, er schläft die meiste Zeit und wird nach allen Regeln der Kunst von seinem Hund Schlappi bewacht, der vor Sorge um den Gesundheitszustand seines Herrchens möglichst jede Aufregung vermeiden möchte. Aber Nickel und Horn langweilen sich und als eines Tages ein kleiner Junge klingelt und den Detektiv um Hilfe bittet, springen die beiden Tierchen heimlich ein. Die Suche nach dem verschwundenen Pupsetierchen des kleinen Paul ist ihr erster Auftrag, den sie ganz alleine hinbekommen müssen und das birgt einiges an Gefahren und aufregenden Situationen.

Der Schreibstil dieses Kinderbuchs ist leicht verständlich, das Buch ist nicht zu viel und nicht zu wenig bebildert und die Buchstaben sind relativ groß. Und doch ist der Anspruch da, auch von einem Dritt- oder Viertklässler gelesen zu werden, denn es sind durchaus Wörter verarbeitet, die nicht ganz einfach sind und auch vom Satzbau kann man das nicht behaupten. Genau das richtige Maß an Herausforderung für Kinder, die über das Erstlesen bereits heraus sind. Dass die Protagonisten Tiere sind passt für die Zielgruppe ebenfalls gut – wobei hier sowohl Mädchen als auch Jungs angesprochen werden. Letzere vor allem durch das immer wieder allseits beliebte Thema des Pupsens, was ihnen in regelmäßigen Abständen dieses ganz spezielle Grinsen ins Gesicht zaubert.