Sunil Mann: Neue Freunde für Gabriel

Sie suchen noch nach dem perfekten Vorlesebuch für die Vorweihnachtszeit? Oder nach ein klein bisschen weihnachtlichem Zeitvertreib für einen Dritt- oder Viertklässler? Dann ist der kleine Engel Gabriel genau das Richtige. Pünktlich zur Weihnachtszeit ist auch in diesem Jahr wieder ein neuer Band erschienen, bei dem die Engel es mit einem Teufel zu tun bekommen.
Gabriel staunt nicht schlecht, als sein Austauschpartner nicht nur ein Mädchen, sondern auch noch eine Teufelin ist. Doch schnell merkt er, dass die kleine Luzia ein nettes Ding ist und die beiden verstehen sich immer besser. Sehr zum Missfallen Auroras, die darauf ziemlich eifersüchtig reagiert.
Doch als es hart auf hart kommt, stellt sich mal wieder heraus, wie wichtig Freundschaft ist und dass jeder eine besondere Gabe hat, für die es nur die richtige Situation braucht.

Teufel sind ja irgendwie auch Engel – wenn auch gefallene. Dafür allerdings kann der Nachwuchs nichts und das merken die Kleinen ziemlich schnell. Allen Vorurteilen zum Trotz halten sie zusammen und erreichen das, was man mit einem Austausch erreichen möchte: eine Öffnung des eigenen Horizonts.

Katharina Kunter: Geheimversteck Wartburg

Jan und Mila machen einen Familienausflug zur Wartburg. Toben dort durch die alten Gemäuer und stellen fest, dass hinter jeder Tür ein neues Abenteuer auf sie wartet. Sie machen eine Zeitreise und „besuchen“ Martin Luther. Erleben ihn von klein auf, erfahren, was ihn zu dem gemacht hat, was er später war und warum seine Ideen nicht immer nur hochgelobt wurden und auch jetzt noch nicht immer hochgelobt werden müssen.
Dieses Kinderbuch, erschienen im Lutherjahr, zeigt auf fast schon spielerische Weise, wie es sich vor 500 Jahren zugetragen hat, wie die Menschen lebten und was sie erleiden mussten, um den Weg zu beginnen, den wir religiös gesehen auch heute noch gehen.
Man kann viel lernen aus diesem Buch. Man erfährt, warum ein Mönch wie ein Krebs in einem Schneckenhaus lebt, dass Martin Luther eigentlich Luder hieß und warum er sich umbenannte und was Martin Luther mit dem „Denkzettel“ und dem „Lockvogel“ zu tun hat.
Es ist eines von zahlreichen Büchern zum Thema 2017 und abgesehen von den etwas seltsamen und ziemlich überladenen Zeichnungsseiten zwischendurch ist es auf jeden Fall eine sinnvolle Lektüre. Und eine, für die es Punkte auf Antolin gibt.
3.0 Stars (3,0 / 5)

Martin Polster – Die Bibel

Für jeden Tag eine Geschichte – so kann man in 365 Tagen geruhsam durch die Bibel wandern. Kann sich mit Noah und seiner Arche beschäftigen, über Jona und das Meer nachdenken und sich genau vor Augen führen, was es mit der Geburt Jesu auf sich hatte – in Ruhe und außerhalb des klassischen Familiengottesdienstes an Heiligabend.

Allerdings sollte man diese Reise nicht mit Kindern unter neun Jahren gehen – denn manche der Geschichten sind einfach zu heftig und vom Autor auch für Jüngere nicht genügend abgeschwächt. Und sie sind oft so gestaltet, dass sie schlecht für sich stehen können. Entgegen dem eigentlichen Thema des Buches.

Recht schön aber und in ihrer Art passend zum Thema ein bisschen altmodisch sind die Bilder des Künstlers Ludvik Glazer-Naudé, deren Betrachtung einem ein Gefühl für diese Zeiten vermittelt.

Dr. Martin Polster ist ein evangelischer Theologe und Professor in Ludwigsburg.
3.3 Stars (3,3 / 5)