Jason Lefebvre/Zac Retz: Zu viel Kleber!

Dauernd bekommt Max in der Schule zu hören, er würde zu viel Kleber verwenden. Dabei liebt Max Kleber und zuhause darf er damit experimentieren, so viel er will. Gemeinsam mit seinen Eltern macht er aus Kleber Brillen, Bärte und sogar Kronen. Doch eines Tages gehen die Kleberpferde mit dem Jungen durch und er vermischt Unmengen von Kleber mit diversen Bastelsachen um dann mit Karacho die so verzierte Pfütze zu springen. Das Ergebnis: er ist gefangen. Während die Lehrerin versucht, sich zu beruhigen, versuchen die Kinder ihm zu helfen. Bis Max Papa zu Hilfe gerufen wird. Und der Kleberexperte weiß sofort Hilfe.

Dieses witzige Bilderbuch könnte zwar möglicherweise den einen oder anderen auf blöde Gedanken bringen, die Idee, die dahintersteckt, amüsiert aber. Die Zeichnungen sind detailreich, der Text auch für kleine Kinder schon gut verständlich. Alles in allem ein Bilderbuch, das in seiner Art aus der Reihe tritt.
3.6 Stars (3,6 / 5)

Claudia Gürtler/Ralf Butschkow: Das Loch

Patrick hat eine ganz andere Vorstellung von Ordnung als seine Mutter. Die Schatzhaufen, die er liebevoll in seinem Zimmer auftürmt, nennt sie verächtlich Misthaufen und selbst große Geschenke kann sie nicht leiden, weil die alles vollstellen. Als Oma kommt, selbstverständlich nur mit Kleinigkeiten im Gepäck, wird Paddy von seiner Mum gezwungen, aufzuräumen und dabei entdeckt er unter dem Bett ein Loch, in das er alles hineinkehrt, was grad nicht niet- und nagelfest ist. Zuerst ein voller Erfolg, doch dann wird es dem Loch schlecht…

Die Idee ist putzig, hat sich doch jeder von uns schon einmal gefragt, ob wir schwarze Löcher unter dem Bett, hinter Schränken oder in Waschmaschinen haben – aber die Umsetzung ist nicht hundertprozentig kindgerecht. Die Sprache, die die Autorin gewählt hat, ist zu hochgestochen, die Schrift schwer lesbar – das allerdings wird wettgemacht durch die Zeichnungen von Ralf Butschkow, fleißigen Bilderbuchlesern und -leserinnen in der Regel bekannt. Sie retten das Ganze grad nochmal. Doch trotz Bilderbuchcharakter: Für Vierjährige und Jüngere nur äußerst bedingt geeignet.

Übrigens: das Buch ist zwar im Januar 2014 neu erschienen, neu an sich ist es aber nicht!
1.7 Stars (1,7 / 5).

André Sedlaczek: DAS WARS noch lange nicht – Sternenkrieger privat

Ende der 70er Jahre setzte Regisseur George Lucas „Star Wars“ mit erstaunlichen Effekten in Szene. Dass das Epos ein solcher Erfolg würde, damit hatte zu diesem Zeitpunkt niemand gerechnet. Doch Lucas landete nicht nur damals einen Coup, sondern rettete sein Imperium auch noch mit drei Prequels ins nächste Jahrhundert. Begleitet von einer Merchandising-Maschinerie, die beängstigend wie eine Droiden-Armee in die Kinderzimmer zieht: Sammelkarten, Videospiele, Internetseiten für Kinder, mobile Spielformen für Smartphones und Tablets, Lego, Comics, Bettwäsche, Kleidung. Es gibt fast nichts, was es diesbezüglich nicht gibt.

Um die letzten Lücken zu schließen, hat sich nun André Sedlaczek den Sternenkriegern ganz privat angenommen. In „Das wars noch lange nicht“ zeigt er Szenen, die man bisher vermisst hat. Haben auch Darth Vader und sogar Meister Yoda „menschliche“ Bedürfnisse? Ist es wirklich so, dass Letzterer keinen Spaß versteht? Und warum hat er eigentlich in der Kindheit einen Logopäden besucht? Antworten auf spannende Fragen wie diese findet man beim Durchblättern dieses Büchleins auf jeder Seite – ein Muss für Star Wars Fans.
Und wie schreibt der Autor in seinem Vorwort so schön: „Vielen Dank an George Lucas, der seine Träume zu unseren werden ließ.“
3.4 Stars (3,4 / 5)

Philip Militz/Kai Pannen: Tom und die Schimpfwortpolizei

Tom hat ein ungewöhnliches Hobby. Er sammelt Schimpfwörter. Akribisch verzeichnet er jedes neue Exemplar in seinem kleinen roten Notizbuch.

Und wenn er schlechte Laune hat, dann vergreift er sich an seinem Vorrat und belästigt seine Umwelt mit dem Wortmüll. So zumindest sieht das die Schimpfwortpolizei, die eines Tages in Form von Kommissar Karl-Bruno Bitterbeck vom Dussel-Dezernat vor ihm steht. Er will Tom das Schimpfen austreiben und wenn es sein muss, ihm den Mund mal kräftig mit Seife auswaschen. Doch Tom zeigt dem Herrn Ordnungshüter, wozu Schimpfwörter gut sein können.

Fast jedes Kind kommt einmal in die Phase, in der es die verschiedenen, meist bei Freunden neu gelernten Wörter gründlich ausprobiert und damit seine Umgebung nervt. Dieses Buch ist eine gute und humorvolle Grundlage für ein entsprechendes Gespräch. Man kann sich gemeinsam die in Bilderform gefassten Schimpfwörter betrachten, überlegen, was sie bedeuten und festlegen, welche gar nicht gehen.
3.8 Stars (3,8 / 5)