Julia Scharnowski: Starke Jungs brauchen entspannte Eltern

“Kinder suchen sich ihre Eltern mit Bedacht aus“ – dieser alte Satz lässt uns den Blick darauf wenden, warum unsere Kinder unsere Kinder sind. Denn, wenn wir genau hinsehen, stellen wir fest: Sie passen zu uns.

Julia Scharnowksi ist eine Dreifach-Jungsmama und allein deswegen schon prädestiniert dazu, anderen Müttern auch mal einen Ratschlag zu erteilen, besonders hörenswert sind ihre Podcasts. Ihr Buch „Starke Jungs brauchen entspannte Eltern“ ist an sich schon angenehm entspannt. Schön aufgemacht (die Papierqualität allein macht schon Spaß beim Lesen), übersichtlich, die einzelnen Happen nicht zu groß, denn schließlich haben Mamas einiges gemeinsam: wenig Zeit. Und viel schlechtes Gewissen. Werden wir den Bedürfnissen unserer Kinder gerecht, sind wir wirklich wertschätzend, wenn wir laut herummotzen, könnten wir nicht hier noch und da noch? Dieser Erziehungsratgeber nimmt einen ein bisschen mit runter auf der Leiter der Ansprüche an sich selbst, zeigt, was gerade Jungs ausmacht, was an Söhnen besonders ist und was an ihnen für uns Frauen – egal wie viel Willen wir aufbringen – äußerst schwierig zu verstehen ist. Die Autorin bringt kreative Tipps für den Alltag und predigt letztendlich das wichtigste aller Mantras: Du musst nicht perfekt sein, um eine gute (Jungs-) Mama zu sein. Du selbst zu sein und auch mal dafür zu sorgen, dass deine inneren Tanks gut gefüllt sind, Du einen Ausgleich hast, genügt völlig.

Heidemarie Brosche: Jungs-Mamas

[aartikel]3466347203:left[/aartikel]Das ist doch das perfekte Buch, denkt man, wenn man einen Jungen zuhause hat, der einem oft wie ein Wesen von einem anderen Stern vorkommt. Schließlich ist ein Sohn doch die optimale Möglichkeit, um Männer im allgemeinen besser verstehen zu lernen. Die Autorin schreibt über die Ängste und Sorgen, die wilde Jungs (seit wann sind alle Jungs wild?) mit sich bringen, die Schwierigkeiten in den Institutionen, die nicht auf die Bedürfnisse von bewegungsfreudigen Buben ausgerichtet sind (Okay, da hat sie definitiv recht) und die Anforderungen, die auf uns Mütter zukommen, wenn wir einen zukünftigen Mann erziehen wollen. Die Autorin ist Mutter von drei Söhnen und darauf ist sie auch stolz. Das merkt man. Kann sie auch. Was sie aber nicht tun sollte, ist dauernd unterschwellig Mütter mit Töchtern in eine andere Ecke stellen. Oder auch solche Mütter, die beide Geschlechter erziehen. Und was sie auch nicht tun sollte, ist allen anderen das Gefühl geben, sie hätte die Wie-erziehe-ich-einen-Jungen-richtig-Weisheit mit Löffeln gegessen, denn so wirklich die Beweise liefert sie dafür nicht. Und auch nicht immer gute Tipps – bestimmte Gespräche dem Vater überlassen? „Tolle Anregung“ vor allem für all die alleinerziehenden Jungs-Mamas, die ihren Söhnen alles sein müssen. Wenn laute Jungs nerven, soll man die Dankbarkeit nicht aus den Augen verlieren, sich darüber freuen, dass Zickenkriege erspart bleiben, Kosmetikexzesse ausbleiben und man nicht stundenlang shoppen muss – ganz ehrlich, das geht gar nicht! Stereotyper Quatsch mit extremem Schubladendenken. Ein Satz in diesem Werk heißt „Keine Ahnung, wie es bei Familien mit Jungs und Mädchen ist …“ Hmmmm, dem ist nichts hinzuzufügen!! Obwohl doch … hat die Mittelschullehrerin nur Jungs in ihren Klassen? Wenn nicht, dann … naja, auch dem ist nichts hinzuzufügen.