Val Emmich: Die Unvergesslichen

Menschen wie die zehnjährige Joan gibt es nur ganz selten auf der Welt: Das junge Mädchen hat das perfekte Gedächtnis. Sie erinnert sich an jedes noch so kleine Detail. Was zunächst klingt wie ein Segen, ist bisweilen ein ziemlicher Fluch. Denn normale Menschen können das nicht und das frustriert Joan.

Bis sich ein Freund ihrer Eltern komplett auf ihre Erinnerungen einlässt. Gavin, ein bekannter Songwriter, hat gerade erst seinen Partner Sydney verloren und damit seinen ganzen Lebensmut. Und die Musik. Joan hilft ihm, seine Erinnerungen zu sortieren und zu ergänzen und bitte ihn dafür nur um eines: den perfekten Song zu schreiben. Einen, der auch für all die, die nicht über so ein Gedächtnis wie sie verfügen, unvergesslich bleibt.

Es ist nicht ganz einfach, in dieses Buch zu kommen. Wirklich Sympathie für seine Darsteller zu empfinden. Für Joan, die ihrer Umwelt und damit auch dem Leser bisweilen mit ihren Macken ziemlich auf den Geist geht, für die Eltern, die scheinbar so gefühllos mit Joan umgehen, für den trauernden Gavin, der sich komplett hängenlässt und Sydney, der, wie es scheint, alles andere als treu war … doch dann wendet sich das Blatt und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.