Uta Charlotte Stern/Manfred Tophoven: Meine Mama nur für mich

Zunächst ist Tim begeistert, als er erfährt, dass er ein Geschwisterchen bekommt. Aber bereits die ersten Gespäche mit anderen Kindergartenkindern, die schon einen Bruder oder eine Schwester haben, lassen ihn skeptisch werden….

Doch als es soweit ist, freut sich Tim sehr. Er hat jetzt einen kleinen Bruder und der findet ihn bereits neugeboren ganz toll. Stück für Stück aber schleicht sich die Realität ein. Seine Mama hat keine Zeit mehr für Tim, alles dreht sich nur um Jonas. Da wird Tim ziemlich eifersüchtig. Seine Mutter erklärt ihm aber sehr anschaulich, wie das ist mit dem Platz im Herzen und welche Rolle er für sie spielt und das beruhigt Tim dann doch.

Dieses Buch, getextet von Uta Charlotte Stern, ist gut gemacht, behandelt das Thema anschaulich, herausragend aber ist es nicht. Es ist wohl auch schwer, mit einem solchen Thema das Rad neu zu erfinden. Doch die Texte sind bereits für kleine Kinder schlüssig und auch tröstlich. Die Illustrationen von Manfred Tophoven sind von der Farbenwahl her fröhlich und detailgenau. Störend ist allerdings – und gerade bei solchen Dingen sind Kinder sehr kritisch – dass z.B. die Mutter fast durchgehend die gleiche Kleidung anhat. Bereits eine ganze Weile vor der Geburt, direkt danach und später auch noch. Mal ganz abgesehen davon, dass ihr Bauch ab dem dritten Monat nicht mehr zu wachsen scheint. Zusätzlich ist es nicht sehr realitätsnah, dass Mama am Abend fröhlich „Gute Nacht, ich geh jetzt in die Klinik“ sagt und am nächsten Morgen mit den gleichen Klamotten genauso fröhlich wieder auf der Couch liegt. Klar, sowas gibt es, aber die meisten kleinen Kinder müssen doch erst einmal damit klarkommen, dass Mama für ein paar Tage weg ist und sie sie in einem sterilen Krankenhauszimmer wiedersehen.
1.9 Stars (1,9 / 5)