Teri Terry: Mind Games

Eine Dystopie ist im Prinzip so etwas wie eine Anti-Utopie. Malt diese die Zukunft rosig, so wollen die Autoren einer Dystopie in der Regel auf heutige Missstände hinweisen, deren Folgen in der Zukunft äußerst negativ sein könnten. Teri Terry, bekannt geworden durch ihre „Gelöscht“-Trilogie, trifft bei Mind Games mal wieder den Nagel auf den Kopf. Verfeinert sie doch das auf der Kölner Gamescom ganz klar sich herauskristallisierende Spiel mit der Illusion. In Lunas Welt lässt sich kaum noch auseinanderhalten, was real ist und was virtuell. Denn im Gegensatz zu heute, wo man noch mit klobigen Brillen arbeiten muss, um Illusion zu erzeugen, wird die Zukunft mit einem eingebauten System arbeiten – vermutet Terry. Luna allerdings ist einer der wenigen Verweigerer. Ihre Mutter kam in einem Videospiel ums Leben und die gesellschaftlichen Nachteile, die Luna durch die Verweigerung hat, nimmt sie billigend in Kauf. Nicht zuletzt deswegen, weil sich die virtuellen Räume bei ihr sowieso ein bisschen anders verhalten als bei anderen. Umso verwunderter ist das Mädchen, als es von dem alles beherrschenden Unternehmen PareCo zum begehrten Einstufungstest eingeladen wird. Was steckt dahinter, welche Ziele verfolgt die Firma und warum kehrt niemand von PareCos begehrtestem Arbeitsplatz, einer einsamen Insel, zurück? Als Luna Gecko kennenlernt, lüften sich die Geheimnisse.

Dieses Buch hat absolute fünf Sterne verdient. Es ist super geschrieben, hat eine Geschichte mit Biss und einer Menge Phantasie und es ist spannend, ohne unangenehme Gänsehaut zu erzeugen. Und zwar bis zum letzten Buchstaben. Für Dystopieliebhaber ein Muss, für alle anderen eine echte Empfehlung. Vor allem für Jugendliche, denn das Buch bietet Denkansätze, ohne zu verteufeln.
5.0 Stars (5,0 / 5)