Gioconda Belli: Mondhitze

“Mondhitze“ ist der neueste Roman der lateinamerikanischen Autorin Gioconda Belli, aus deren Feder auch die „Bewohnte Frau“ stammt. Der Roman spielt in Nicaragua und erzählt von einer 48-Jährigen, deren plötzliches Ausbleiben ihrer Regel ihre ganze Weiblichkeit infrage stellt. Die sehr gut aussehende, schlanke und gepflegte Emma aus der Oberschicht, Arztgattin, will den Zeichen der Zeit nicht das Feld überlassen. Wehrt sich innerlich vehement gegen das Eintreten ihrer Wechseljahre.

Während sie verzweifelt darüber nachdenkt, wie sie aus dieser ihrer persönlichen Hölle wieder herauskommt, wird sie unvorsichtig und fährt einen jungen Mann an. Und ab sofort ändert sich ihr Leben. Und sie erfährt, welche weibliche, auch erotische Macht (das Spezialgebiet der Autorin) in ihrem alternden Körper noch steckt. Und wie sehr sie sich von ihrem Mann entfremdet hat.

Dieser Roman arbeitet mit Bildern. Man kann sie fast spüren die Hitze, riecht den Reis und den Schweiß, spürt die Angst derjenigen, die von ihrem miesen Job abhängig sind genauso wie die Schmuddeligkeit von Hotelzimmern. Lateinamerikanische Frauenpower. Und für Männer höchstens dann geeignet, wenn sie mal sehen wollen, wie unterschiedlich Frauen mit dem Klimakterium umgehen.
3.8 Stars (3,8 / 5)