Christa Wißkirchen/Bernhard Oberdieck: Als das Christkind auf die Erde kam

Bei Coppenrath ist ein Buch erschienen, das bereits von außen so richtig festlich aussieht. In roten Samt gebunden und mit goldener Glitzerschrift trägt es den Titel „Als das Christkind auf die Erde kam“. Wer bei dieser Lektüre noch keine Lust auf Weihnachten hat, dem ist diesbezüglich wahrscheinlich nicht mehr zu helfen.

Das Christkind macht sich große Sorgen. Haben die Menschen es vielleicht völlig vergessen über der ganzen Völlerei und den Einkaufsorgien? Es will persönlich nachsehen und nimmt sich lediglich ein Lehrlingsengelchen mit. Unten auf der Erde ist das Christkind zufrieden, es gibt Krippenspiele und Plätzchenduft, es gibt Wünsche, die man nicht kaufen kann und es gibt Menschen, die sich viel Mühe damit machen, jemandem eine Freude zu bereiten. Die Engel können also beruhigt sein.

Dieses Kinderbuch hat einen etwas altmodischen Charakter. Aber genau das macht seinen Charme aus. Es ist in Reimen geschrieben und mit Bildern versehen, die man genau so in den Bilderbüchern unserer eigenen Großmütter finden konnte. Und exakt das macht das Buch so reizvoll – es hat was von Tradition und ist feierlich, wie es sich für ein Christkind gehört.
3.2 Stars (3,2 / 5)

James Krüss: Der Weihnachtspapagei

Mehr als 700 Kinderbücher gehen auf sein Konto, Unmengen von Auszeichnungen hat er dafür kassiert. James Krüss, der sich auch Markus Polder oder Felix Ritter genannt haben soll, war ein Meister der leisen Töne. Er äußerte einmal, dass Kinder das „anspruchsvollste Publikum“ seien. Ein Vermächtnis, das sich heute manch ein Kinderbuchautor mal zu Herzen nehmen könnte.

„Der Weihnachtspapagei“ ist eine wunderschöne Geschichte, die sehr nachdenklich macht.

Ein kleines Mädchen ist sterbenselendkrank – sein über alles geliebter sprechender Papagei ist verstorben. Der Arzt, ein einfühlsamer Mann, erkennt den Zusammenhang zwischen dem Zustand des Mädchens und seiner Trauer und er verspricht Leentje einen neuen Papagei. Doch das ist ziemlich viel versprochen, denn nirgendwo ist einer aufzutreiben und die einzige Hoffnung besteht darin, bei den schlimmsten Stürmen nach London zu segeln und dort einen zu erstehen. Eine schwierige Aufgabe für Hein und Pieter, die sich auf den Weg machen und einen Wettlauf mit der Zeit beginnen….

Er hat selbst drei Kinder und vielleicht kann er auch deswegen so gut vorlesen, aber Walter Kreyes Stimme passt auch optimal zu einem solchen Text. Unaufgeregt und doch nicht langatmig nimmt der Schauspieler den Hörer mit auf die Reise nach London.

Diese Reise wiederum führt, dank James Krüss, in eine längst vergangene Welt. Eine Welt, in der der Zylinder noch zum Alltagsbild gehörte, Droschken und Gehstöcke Tagesordnung waren. Und eine Welt, in der zwei gestandene Mannsbilder alles daran setzen, ein kleines Mädchen glücklich zu machen. Zauberhaft.
4.0 Stars (4,0 / 5)

Anette Bley: Ein Stern strahlt um die Welt

In Griechenland gibt es Weihnachtskobolde, die daran gehindert werden müssen, den Lebensbaum der Menschen zu zersägen. Auf Island kommen gleich 13 Weihnachtsmänner, die mit dem weißbärtigen Mann im roten Mantel rein gar nichts zu tun haben und im dänischen Reisbrei wird eine Mandel versteckt, die dem glücklichen Finder ein Extra-Geschenk bringt. Auf der ganzen Welt wird Weihnachten gefeiert, mal mit Brimbamborium, mal still und heimlich, mal am 24. Dezember und mal am 6. Januar.

Ein Stern strahlt um die Welt, so heißt ein neues Kinderbuch des Loewe-Verlags, das sich mit den verschiedenen weihnachtlichen Traditionen und Gewohnheiten von 24 Ländern beschäftigt und damit theoretisch auch als Adventskalender dienen kann.

Jede Geschichte hat einen eigenen Autor. Und jede Geschichte dreht sich um Kinder. Arme und reiche Kinder, solche, denen ein Herzenswunsch erfüllt wird, und solche, denen ein kleines Wunder widerfährt.
3.8 Stars (3,8 / 5)